Witten. 2019 verletzte er sich kurz vorm Dreh, aber diesmal hat’s geklappt. Jacek Steinert aus Witten hat bei der RTL-Show „Ninja Warrior“ mitgemacht.

Klettern, hangeln, balancieren: Das ist sein Ding. Und jetzt ist sein größter Traum wahr geworden. Jacek Steinert aus Witten durfte bei „Ninja Warrior Germany“ mitmachen. Freitagabend (30.9.) ist sein großer Auftritt bei RTL zu sehen.

Die Spielshow gehört zu den Quotengaranten des Privatsenders. Rund zwei Millionen Zuschauer schalten durchschnittlich ein, wenn Sportler versuchen, nur mit Körperkraft und Koordination den großen Hindernisparcours zu bezwingen, ohne ins Wasser zu fallen. Am Freitag (30.9.) startet bereits die siebte Staffel. Für Jacek Steinert aber ist es die erste. Beinahe wäre er schon vor einigen Jahren dabei gewesen.

Wittener verletzte sich kurz vor der Aufzeichnung

Denn beworben hatte sich der Wittener bereits, nachdem er die Show 2016 das erste Mal gesehen hatte. „Das ist so cool, da möchte ich mitmachen“, beschloss der Hobby-Kletterer sofort. 2018 schaffte er es ins Casting, 2019 bekam er dann eine Zusage – zusammen mit Tochter Marie. Doch eine Woche vor der Aufzeichnung verletzte er sich beim Abschlusstraining. Achillessehnenriss – aus der Traum. Marie musste allein auftreten – und schaffte es in der Kinder-Ausgabe der Show bis zur Vorrunde.

Wenn das Wetter es zulässt, trainiert Jacek Steinert auch im eigenen Garten in Heven. Das Gerüst hat er selbst gebaut.
Wenn das Wetter es zulässt, trainiert Jacek Steinert auch im eigenen Garten in Heven. Das Gerüst hat er selbst gebaut. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Kurz darauf bekam der Hevener beim Arzt die nächste Hiobsbotschaft: Krebs. Es folgten Operation und Chemo. Doch für den Hobby-Sportler war das alles kein Grund, nicht weiter an seinem Ninja-Traum festzuhalten. „Im Gegenteil, eine mögliche Teilnahme war ein Ansporn für mich“, sagt der heute 46-Jährige.

Der einzige Gegner ist der Parcours

Tag für Tag trainiert der Bauzeichner nach Feierabend, macht Kraft- und Balanceübungen, probiert verschiedene Grifftechniken. Mal in der Kletterhalle, mal am Gerüst im eigenen Garten. Und etwa einmal pro Woche fährt er in eine Ninja-Halle, nach Köln, Münster oder Rhede. Was er so toll an diesem Training findet?

„Es hält unheimlich fit, kombiniert mehrere Sportarten in einer: Klettern, Parcours, Trampolinspringen und Turnen“, erklärt Steinert. Eine Ninja-Halle sei einfach „wie ein großer Spielplatz für Erwachsene“. Das Tollste sei aber die Gemeinschaft, die „Community der Ninjas“. „Alle feuern sich gegenseitig an.“ Es gebe nur einen Gegner: den Parcours.

Kraft, Balance und Koordination: Das alles muss man im Hindernisparcours haben.
Kraft, Balance und Koordination: Das alles muss man im Hindernisparcours haben. © RTL | Markus Hertrich

Und der größte von denen steht eben bei RTL in Köln. Daher war es für Jacek Steinert „wie Weihnachten und Geburtstag an einem Tag“, als er in diesem Jahr wieder eine Zusage bekam und fit und gesund bei den Aufzeichnungen im Juni dabei sein konnte. „Das waren echte Glücksgefühle.“

Es gibt keine Generalprobe für die Athleten

Zu denen gesellte sich am Drehtag dann aber noch eine große Portion Nervosität. „Bombastisch“ sei die große RTL-Anlage mit dem Ninja-Gerüst, viel größer als die in den Trainingshallen. „Das ist schon spektakulär, wenn man dann einige Meter hoch über dem Wasserbecken an den Hindernissen hängt“, so der Wittener. Schwieriger sei das, als man denkt – und mit dem Training dann doch nicht zu vergleichen. Und es gibt keine Generalprobe, sondern nur einen einzigen Versuch. . .

In vier Jahren möchte Jacek Steinert zusammen mit seiner Tochter Marie bei „Ninja Warrior Germany“ antreten.
In vier Jahren möchte Jacek Steinert zusammen mit seiner Tochter Marie bei „Ninja Warrior Germany“ antreten. © Steinert

Ob ihn die schnodderigen Kommentare der Moderatoren Jan Köppen und Frank Buschmann gestört haben? „Nein, die sind für die Sportler gar nicht zu hören“, erklärt er. Dafür habe er gesehen, wie seine Familie am Rand mitgefiebert hat. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mitbekomme – das war eine echte Überraschung.“ Auch die Begeisterung des Publikums, das erstmals wieder in der Halle war, habe ihn getragen. „Daher war es letztlich gut, dass ich erst in diesem Jahr mitmachen konnte.“

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Ob er es ins Finale geschafft hat oder doch ins Wasser gefallen ist, das darf der gebürtige Pole noch nicht verraten. Aber dieses schon: Einer der ganz großen Ninjas, Christian Balkheimer, der stets als „Super Mario“ antritt, hat ihn anschließend sehr gelobt.

Auch dass er nächstes Jahr wieder dabei sein will, ist kein Geheimnis. „Gerne auch in der polnischen Ausgabe.“ Und schließlich möchte Jacek Steinert zusammen mit Tochter Marie ebenfalls noch einmal antreten. Doch für die Erwachsenen-Ausgabe ist das Mindestalter 16 Jahre – es wird daher noch vier Jahre dauern.

Die siebte Staffel von „Ninja Warrior Germany“ startet am Freitag, 30. September, um 20.15 Uhr auf RTL. Dann wird auch Jacek Steinert zu sehen sein. Weitere Folgen laufen am 7., 14. und 21. Oktober.