Witten. Kein prima Klima: Vor zwei Jahren landete Witten beim Fahrradklima-Test ganz hinten. Und diesmal? Radler können nun wieder Noten geben.
Das war schon eine herbe Klatsche für Witten: Regelmäßig fragt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) die Fahrradfreundlichkeit vor Ort ab. 2020 landete Witten dabei auf dem bundesweit viertschlechtesten Platz. Nun läuft wieder die Online-Umfrage des ADFC.
In den letzten neun Klimatests schnitt Witten nie gut ab. Bei der Erhebung vom Herbst 2020, ausgewertet und veröffentlicht 2021, rutschte Witten gänzlich ans Ende der Skala: Platz 107 von 110, nur Zwickau, Neuwied und Lüdenscheid waren schlechter. Besonders negativ bewerteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Verkehrsführung in Baustellen.
Vieles hat sich verbessert
Diesmal müsste das Ranking besser ausfallen, denn es hat sich seit der letzten Umfrage vieles für Radler verbessert – das findet auch die Ortsgruppe Ennepe-Ruhr des ADFC. So ist seit Anfang des Jahres die Stelle der Radverkehrsbeauftragten besetzt, die Brücke am Rheinischen Esel wird tatsächlich bald fertig und vor dem Bahnhof soll demnächst eine Abstellanlage gebaut werden. Es gibt den ersten Pop-up-Radweg an der Dortmunder Straße.
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Die innovative Straßenmarkierung an der Kreuzung Ardeystraße/Pferdebachstraße mit ihren „Fahrradtaschen“ fürs Linksabbiegen sorgte für viel Spott und machte Witten in diversen TV-Beiträgen berühmt – dabei sind sie wahrscheinlich nur gewöhnungsbedürftig. Außerdem konkretisieren sich Umsetzungspläne der dringendsten Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes – etwa die Verkehrsführung an der Ruhrstraße beim Café del Sol oder an der Kreuzung Husemannstraße vorm Märkischen Museum.
Umfrage läuft bis 30. November
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„Aber es gibt noch viel Luft nach oben“, sagt die Wittener ADFC-Vorsitzende Susanne Rühl. Sie hofft, dass sich dieses Mal möglichst viele Menschen beteiligen und aufzeigen, wo in Witten Radfahren Stress bedeutet und wo Spaß. „Sehr hilfreich ist es dabei, wenn in der Umfrage nicht nur eine allgemeine Unzufriedenheit beschrieben wird, sondern wenn konkrete Problemstellen benannt und aufgezeigt werden“, sagt sie. Das gehe unter dem letzten Punkt „Anmerkungen“. Denn so erfahren Verwaltung und Politik aus erster Hand, wo besonders dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Online-Umfrage mit ihren 27 Fragen findet man unter www.fahrradklima-test.de und geht noch bis zum 30. November. Themen sind zum Beispiel, wie gut zentrale Ziele wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder Arbeitsstätten mit dem Fahrrad zu erreichen sind, wie sicher sich die Wege mit dem Fahrrad anfühlen, ob genug Fahrradparkplätze am Bahnhof zur Verfügung stehen und ob eine eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen sicher möglich ist.