Witten. Das Feld- und Grubenbahnmuseum der Muttenthalbahn in Witten hat 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Ab sofort hat es sogar einen neuen Namen.

Das Wetter war nicht optimal, die Stimmung dafür umso besser: Der Verein „Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn e.V.“ feierte das 20-jährige Bestehen des Gruben- und Feldbahnmuseum „Zeche Theresia“. Anlässlich dieses Jubiläums sowie der geplanten Erweiterung erhielt es nun einen neuen Namen. Der stellvertretende Landrat, Jörg Obereiner (Bündnis90/Die Grünen) enthüllte gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Hannsjörg Frank das neue Schild am Eingang. Groß steht dort nun „Deutsches Gruben- und Feldbahnmuseum“.

Geschichte im Fokus

„Es mag viele geben, die sagen, dass unsere Arbeit nicht so sehr zählt. Aber ohne unsere Geschichte und die Erinnerung daran kann eine funktionierende Kultur und Gesellschaft nicht gelingen“, so der Vereinsvorsitzende Frank. Leider würden nur noch wenige wissen, dass ohne die im Museum ausgestellten Schmalspurbahnen der Aufstieg des Ruhrgebietes kaum möglich gewesen wäre.

Auch die Regionalbotschafterin der NRW-Stiftung, Christiane Stötzel-Ditsche, ist von dem Engagement begeistert. Es sei ein tolles Projekt, das die Stiftung deshalb gerne mit circa 75000 Euro fördere.

Fahrt entlang historischer Strecke

Ein weiteres Highlight auf dem Gelände des Vereines war die Bahnfahrt bis zur Zeche Nachtigall. Nachdem sich die zerrütteten Beziehungen zwischen den Bahnern und dem LWL, dem ein Großteil der Fläche gehört, verbessert haben, waren nun auch wieder Fahrten mit den historischen Schmalspurbahnen bis auf das Gelände der Zeche möglich. Auf den knapp 700 Metern genossen die Fahrgäste den Ausblick auf die Natur. So wie Marie, die mit ihren Eltern die Tour gemacht hat. Ihr Fazit: „Das war toll, die Fahrt will ich bald unbedingt noch einmal machen!“

Hoffnung auf Unterstützung

Für Kinder wie Marie gab es aber an diesem Wochenende nicht nur die Möglichkeit, mit der Bahn zu fahren, sondern auch viele andere Angebote. So hatte die Jugendfeuerwehr eine Station aufgebaut, bei der man gemeinsam mit dem Nachwuchs in der Wehr Feuerattrappen löschen konnte. Ebenso faszinierte das junge Publikum der Drehorgelspieler „Kuddi“, der mit flotter Musik Jung und Alt erfreute.

Vereinsvorsitzender Hannsjörg Frank (l.) und der stellvertretende Landrat Jörg Obereiner enthüllen den neuen Namen „Deutsches Gruben- und Feldbahnmuseum“.
Vereinsvorsitzender Hannsjörg Frank (l.) und der stellvertretende Landrat Jörg Obereiner enthüllen den neuen Namen „Deutsches Gruben- und Feldbahnmuseum“. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Auch die DLRG Witten Mitte war mit einem großen Stand vor Ort und hatte für Besucherinnen und Besucher jeden Alters einen kniffligen Parkour parat. Außerdem konnte man bei den Rettungsschwimmern auch ein Einsatzboot und die Ausrüstung für die alltäglichen Aufgaben begutachten. Svenja Welnitz, Leiterin des Bereichs Kommunikation, zeigte sich optimistisch, durch die Präsenz auf dem Fest mehr Menschen zu erreichen. „Natürlich helfen wir auch einfach gerne unserem Nachbar, dem Muttenthalbahn-Verein. Wir hoffen aber auch, mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Unsere Arbeit basiert nun einmal nur auf dem Engagement von Ehrenamtlichen, da freuen wir uns über jede Unterstützung!“

YouTuber fürs Marketing

Um noch mehr Aufmerksamkeit für die Unterstützung der Vereine zu erhalten, wurde im Rahmen der Aktion „Heimathelden“ der Volksbank Bochum-Witten der YouTuber „Dima“ eingeladen. Neben dem Bewerben auf dem Fest wird der Medienstar (YouTube: 2 Millionen Abonnenten, Instagram: 1,8 Millionen Abonnenten) bei der DLRG einen Rettungsfall in der Ruhr nachstellen und diesen filmen. Mit dem Video wird auf die Aktion der Volksbank hingewiesen und zum Spenden für lokale Vereine aufgerufen.

Endlich konnte die Muttenthalbahn in Witten auch wieder bis zur Zeche Nachtigall durchfahren.
Endlich konnte die Muttenthalbahn in Witten auch wieder bis zur Zeche Nachtigall durchfahren. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Apropos: Auf Spenden ist auch weiterhin die Arge Muttenthalbahn angewiesen. Nur so kann die Historie im Muttental aufrecht erhalten und auch in Zukunft runde Jubiläen gefeiert werden.