Witten. Richtig viel los war am Samstag auf der Zwiebelkirmes in Witten. Der Trubel startete bei einem Frühstück auf dem Markt – und dann ging’s rund.

Einmal mitten auf dem Rathausplatz frühstücken: Diese Möglichkeit bot das Stadtmarketing jetzt mitten auf dem Zwiebelmarkt. Eine Verweilzone mit Tischen und Bänken war mitten auf dem Wochenmarkt, der sich am Samstag „Zwiebelmarkt“ nennen durfte, eingerichtet worden, daneben ein Info-Pavillon des Stadtmarketings. Frühstückshungrige bekamen für einen Fünfer ein ordentliches Frühstück mit Brötchen, Aufschnitt, Käse und Kaffee ohne Ende – und die ersten zwanzig Gäste gab’s eine Baumwolltasche mit Infomaterial über das Programm der 598. Zwiebelkirmes inklusive Zwiebelkuchen-Rezept noch dazu. Praktisch allemal, um auch die späteren Einkäufe zu transportieren.

Guter Start in den Kirmestag: Edelgard Kierspe, Zwiebelkönigin Sylvia I., Silvia Nolte (Stadtmarketing), Michael Plitzko und Gabi Ruppenthal (v.v.l.) sowie Rüdiger Schürmann (hinten, mit Tanja Schürmann, nicht im Bild) haben das Marktfrühstück genossen.
Guter Start in den Kirmestag: Edelgard Kierspe, Zwiebelkönigin Sylvia I., Silvia Nolte (Stadtmarketing), Michael Plitzko und Gabi Ruppenthal (v.v.l.) sowie Rüdiger Schürmann (hinten, mit Tanja Schürmann, nicht im Bild) haben das Marktfrühstück genossen. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Karsten Zierdt vom Stadtmarketing freute sich über die große Resonanz: „Das Marktfrühstück ist richtig gut angenommen worden und hat viele Besucher angelockt.“ Auch zahlreiche Auswärtige seien offenbar gekommen – das Stadtmarketing musste nämlich viele Fragen zum Standort der Kirmes beantworten. Edeltraut Volpers hatte in der Zeitung von der Zwiebelkirmes gelesen und war eigens mit ihrer Freundin aus Hagen mit der Bahn angereist. Einmal in Witten, wollten die beiden nicht nur den Zwiebelmarkt und die Zwiebelkirmes besuchen, sondern auch gleich eine Rundfahrt mit der Schwalbe über die Ruhr unternehmen.

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Wittener Markthändler sprechen von ruhigem Vormittag

In den Kassen der Verkäufer machte sich der Trubel beim Frühstück aber nicht unbedingt bemerkbar. Auch Händler Michael Lauterbach empfand den Vormittag als „eher ruhig“. Die Gründe für die zurückhaltende Nachfrage nach seinen Kartoffeln, Zwiebeln und Eiern? Immer noch Urlaubszeit, meint er, und die enorm gestiegenen Kosten: „Die Leute sparen.“

Nichts für schwache Nerven sind einige der Fahrgeschäfte auf der Zwiebelkirmes.
Nichts für schwache Nerven sind einige der Fahrgeschäfte auf der Zwiebelkirmes. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Dennoch: Karsten Zierdt könnte sich jedenfalls eine Wiederholung des Marktfrühstücks im nächsten Jahr gut vorstellen – schließlich herrsche am ersten Septemberwochenende immer gutes Wetter, sagte er schmunzelnd. Er muss es wissen: Schließlich moderiert er seit vielen Jahren die Zwiebelsackträgerstaffelläufe. Und das Mikrofon lag für ihn auch am Samstagabend für die 43. Auflage bereit.

Adrenalinjunkies kommen auf der Kirmes auf ihre Kosten

Ab 14 Uhr kamen dann die Freunde von Autoscooter, Kettenflieger und Musikexpress auf der Kirmesmeile zwischen Sparkasse und Saalbau auf ihre Kosten. Gespannt waren auch die neuen Attraktionen „Extrem“ und „Base Jumper“ vor allem von Adrenalinjunkies erwartet worden. „Unglaublich, wie schnell das Gefühl für oben und unten verloren geht“, meinte die sichtlich atemlose Myriam nach dem Ausstieg aus dem überdimensionierten Propeller vom Extrem, an dessen Ende jeweils eine Fahrgastgondel hängt. Die Geschwindigkeit soll bis zu 100 Kilometer pro Stunde betragen, die Gondeln rasen dabei bis zu 60 Meter über dem Boden durch die Luft. Ihre und die Schreie der anderen Mitreisenden waren jedenfalls schon von weitem zu hören.

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Ähnlich um Orientierung rang auch Klaus beim Ausstieg aus dem Base Jumper. Hinter ihm lag eine Fahrt in einem von zwei Schalensitzen, die sich sich um die eigene Achse drehten, während sie durch Schwebearme mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die Höhe katapultiert wurden. „Ich musste meine Tochter begleiten. Ich fand es toll, meiner Tochter war es dann doch zu laut“, erzählt Simon Hetmaniok nach dem Ausstieg aus der Krake. Deutlich beschaulicher ging es natürlich bei den Fahrgeschäften für die Kinder zu, doch auch die machten – abgelesen an den begeisterten Schreien der Kleinen – ebenfalls riesigen Spaß.