Witten. Wer sucht noch eine Lehrstelle? Oder möchte gerne wechseln? Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es noch viele freie Stellen für 2022 – auch in Witten.
Über mangelnde Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen kann sich die Agentur für Arbeit nicht beklagen „Inzwischen werden sogar mehr Ausbildungsstellen als vor Corona gemeldet. Im August allein waren es noch einmal 117 neue Stellen“, betont Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.
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Am 1. September war der zweitwichtigste Starttermin des Jahres für viele Ausbildungen, insbesondere im öffentlichen Dienst, bei Banken und Versicherungen. Wer aber meint, nun sei das Rennen um die Ausbildungsplätze gelaufen, der irrt: In vielen Berufen gibt es weiterhin gute Chancen, denn aktuell gibt es im Kreis mehr Ausbildungsplätze als Bewerber und Bewerberinnen: Aktuell stehen 651 offenen Ausbildungsstellen (für 2022) – darunter 244 in Witten – nur 232 (Witten: 136) unversorgte Jugendliche gegenüber.
Freie Stellen auch in Witten – Einstieg noch möglich
Viele Betriebe seien weiter auf der Suche und daher flexibel, versichert Katja Heck. Der Einstieg in eine Ausbildung sei in der Regel auch nach Monaten noch möglich. „In diesem Jahr ist alles etwas anders und die Verzögerungen bieten jede Menge späte Chancen!“
Von Oktober bis August sind im Ennepe-Ruhr-Kreis 2124 Stellen gemeldet worden, damit 368 oder 21,0 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig gab es mit 1908 jungen Menschen nur etwas mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein Anstieg von 15 oder 0,8 Prozent zum Vorjahr.
Wandlung vom Stellen- zum Bewerbermarkt
„Nach den Praktika-Angeboten und -Aktionen während der Sommerferien und zweizusätzlichen Endspurtbörsen im August, auf denen das gesamte Ausbildungsangebot auch durch die Betriebe selbst präsentiert worden ist, liegt unser Fokus nun auf einer intensiven und individuellen Begleitung, um möglichst allen unversorgten Jugendlichen weitere Angebote zu unterbreiten und auch die betriebliche Umschulung bei unbesetzten Ausbildungsplätzen konsequent zu nutzen“, so Heck weiter.
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„Aktuell kommen im Kreis rechnerisch 2,8 Ausbildungsstellen auf jede Bewerberin und jeden Bewerber. Das war hier früher nicht so ausgeprägt. Man erkennt hier inzwischen die Wandlung vom Stellen- zum Bewerbermarkt“, so Heck. Es werden schon demografisch immer weniger Jugendliche werden, dagegen könne man nichts mehr machen. Aber dem rückläufigen Interesse an dualer Ausbildung gelte es entgegenzutreten. „Wir dürfen nicht nachlassen, junge Menschen von den Vorteilen der Berufsausbildung zu überzeugen: Karriere mit Lehre! Und es wird immer wichtiger, alle Potenziale am Ausbildungsmarkt zu heben.“
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Die Agenturchefin rät dringend zur Kontaktaufnahme: „Wir helfen allen interessierten Jugendlichen – auch und gerade denen, die am Berufskolleg unzufrieden sind oder den bisher eingeschlagenen Weg nicht mehr so gut finden. Es ist noch nicht zu spät!“ Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung melden unter 02302 / 929-450 oder kostenfrei unter 0800 / 4 5555 00. Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20.