Witten. Ein Bürgerradweg könnte im Hammertal das Radfahren sicherer machen. Die Stadt Witten vertröstet, denn sie sieht an anderer Stelle mehr Potenzial.
Sogenannte Bürgerradwege sollen den Radverkehr in NRW unbürokratisch anschieben: Engagierte Anwohner dürfen Ideen geben, die beteiligten Städte planen, das Land zahlt. Die SPD hatte daraufhin einen Bürgerradweg für das Hammertal angeregt. Beim Stadtplanungsamt will man aber eine andere Trasse vorziehen.
„Die Stadtverwaltung betrachtet das Thema Bürgerradweg offen und nicht nur auf das Hammertal bezogen“, heißt es jetzt aus dem Wittener Rathaus als Reaktion auf eine Anfrage von SPD-Fraktion und Grüne. Die Stadt hatte sich dazu mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW auseinandergesetzt. Denn grundsätzlich, so die Stadtverwaltung, seien Bürgerradwege an allen Landes- und Bundesstraßen außerhalb der Ortsdurchfahrt durch den Landesbetrieb finanzierbar. Dabei gebe es in Witten „mehrere Abschnitte mit Potenzial“.
Am meisten Potenzial am Stockumer Bruch
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Am besten machbar und darum aktuell in Planung sei demnach der Bebauungsplan 266 im Bereich Hörder Straße/Stockumer Bruch. Dort soll ein Radverkehrs-Anschluss nach Dortmund entstehen. Das Problem: Straßen.NRW übernimmt für solche Strecken „nur“ die Finanzierung. „Die gesamte Planung und Umsetzung wäre durch die Stadt Witten zu erbringen, inklusive erforderlicher Untersuchungen, Gutachten und Grunderwerbsverhandlungen“, heißt es seitens der Stadt.
SPD-Ratsherr Martin Kuhn hatte sich des Bürgerradweg-Themas angenommen, nachdem die Nachbarstadt Sprockhövel zeigt, wie’s geht. Als im Frühjahr die Straße Im Hammertal/Bochumer Straße zwischen den beiden Städten durch Straßen.NRW erneuert wurde, stellte sich heraus, dass die viel genutzte Radstrecke aus Platzmangel keinen eigenen Radweg bekommt. Ddie Stadt Sprockhövel hatte für ihren Straßenabschnitt bereits Verhandlungen mit dem Landesbetrieb über einen alternativen Bürgerradweg aufgenommen. Er finanziert ihn sogar. „Da bietet sich eine Verlängerung dieses geplanten Radweges über Witten in Richtung Kemnader See natürlich an“, so Martin Kuhn. Er schlug eine ehemalige Kleinbahntrasse vor.
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Jedoch: Die städtischen Planer haben momentan ausdrücklich keine Zeit, eine geeignete Trasse dafür zu suchen. „Im Austausch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW konnte nach Angaben der Stadt jedenfalls spontan keine Wegführung dafür ausgemacht werden“, erklärt Kuhn. Eine detaillierte Prüfung soll aber erfolgen: „Diese kann erst mit den erwarteten Neueinstellungen in der Verkehrsplanung angestoßen werden“, zitiert er aus der Antwort der Verwaltung, die am Ende bilanziert: „Der Zeitpunkt ist aktuell leider nicht absehbar.“