Witten. Bei der Hitze haben viele Menschen nur ein Ziel: das Freibad in Witten-Annen. So genießen die Besucherscharen die willkommene Abkühlung.
Am bislang heißesten Tag des Jahres hatten viele Menschen nur ein Ziel: das Freibad in Annen. Da es nach dem Samstag (18.6.) heute weiter heiß bleiben soll, ist erneut mit einem Ansturm zu rechnen.
Zunächst gab es lange Wartezeiten für die Besucher in Witten
Schon um die Mittagszeit gab es gestern direkt am Freibad keinen freien Parkplatz mehr. Alle Gäste, die jetzt erst kamen, mussten sich in den umliegenden Straßen umsehen. War das Auto abgestellt, brauchten die Besucher bis zum Einlass Geduld und Zeit. An dem Kassenhäuschen hatte sich zwischenzeitlich eine rund 100 Meter lange Schlange gebildet. Die Wartezeit lag im Schnitt bei 30 bis 40 Minuten. Doch als eine zweite Kasse öffnete, ging es deutlich schneller.
Die ersten Badegäste trafen bereits bereits weit vor den großen Scharen ein, nämlich um 6.30 Uhr, als das Freibad startete. Bis um 8 Uhr waren es 50 bis 100 Besucher, viele von ihnen sind Frühschwimmer, die jeden Morgen hier ihre Bahnen ziehen. Dann „rollte die Welle an“, sagt Schwimmmeister Christian Aper. Bis zum Mittag waren es bereits 1600 Badefans, die sich in Annen tummelten, am Ende des Tages sollten es 3600 sein.
Bei der Hitze scherten sich zahlreiche Gäste nicht um abgesenkte Wassertemperaturen
Angesichts der Temperaturen müsse man auch mal mit medizinischen Notfällen rechnen, sagt Aper. Doch am Samstag waren solche Einsätze nicht erforderlich. Da ihm und seinem dem Team natürlich die Sicherheit der Besucher am Herzen liegt, erinnerten sie immer mal wieder mit dem Ruf „Nicht vom Beckenrand springen“ an eine wichtige Regel der Freizeitstätte. So konnten die Menschen entspannen, Christian Aper und seine fünf Kollegen passten auf.
Auch wenn die Wassertemperaturen im Freibad abgesenkt sind, ist sich der Schwimmmeister ganz sicher: „Die, die schwimmen wollen, gehen auch ins Wasser. Im Urlaub ist das kühle Meer auch kein Thema“. Im Schwimmerbecken blieb noch genügend Platz, um den Badespaß zu genießen.
Viele Besucher aus dem Umland sind Stammgäste in Annen
Die Besucher selbst kamen bei weitem nicht nur aus der Ruhrstadt. Rentner Rolf und Ehefrau Bärbel fanden den Weg aus Werne nach Witten. Obwohl sie an ihrem Wohnort ein eigenes Freibad mit 50 Meter-Becken quasi vor der Haustür haben, saßen sie in Annen auf den Sonnenstufen des Freibades. Der Grund: Das Freibad in Werne öffnet in der Woche erst um 12 Uhr und samstags und sonntags um 10 Uhr. Zu spät jedenfalls für die beiden Frühaufsteher: „Wir fahren immer früh zum Bad und wenn es voll wird, verschwinden wir wieder“.
Dem Enkel gezeigt, wo Opa schwimmen gelernt hat
Christina (32), ebenfalls aus Dortmund, fährt schon seit Jahren nach Annen, um hier zu baden. Sie schätzt vor allem die Sauberkeit und das Publikum. Im einem Freibad in ihrer Nähe sei es nicht so sauber und viele Gäste würden gerne Alkohol trinken. „Hier ist die Atmosphäre einfach perfekt“, bringt sie ihre Einschätzung auf den Punkt.
Von der anderen Seite der Stadtgrenze startete Horst Brauer ins Freibad. Der ehemalige Besitzer einer Wittener Tauchschule und eines Sportgeschäftes wohnt jetzt in Dortmund - nahe Werne - und wollte seinem Enkel mal zeigen, wo der Opa schwimmen gelernt hat.