Witten. Die Stadt Witten verteidigt ihren Schritt, das heiße Wasser in Sporthallen abzustellen. Jetzt kommen auch Lehrschwimmbecken auf den Prüfstand.

Für die umstrittene Entscheidung der Stadt, das heiße Wasser in den Duschen der Sporthallen abzustellen, gibt es aus Sicht des städtischen Gebäudemanagers Klaus Böde durchaus gute Gründe.

Laut Stadt nutzen Schulen und Vereine in Witten Duschen recht wenig

„Die Vereine nutzen die Duschen recht wenig. Im Schulsport kommen sie kaum zum Einsatz“, sagt Böde. Gleichzeitig müsse die Stadt das Wasser aber dauerhaft auf Temperatur halten, was eine Menge an Gas erfordere. Außerdem müsse man das Wasser alle 72 Stunden wegen der Legionellengefahr austauschen. Dann werden die Duschen für eine gewisse Zeit aufgedreht, damit frisches Wasser nachfließen kann. Aber auch das muss dann wieder aufgeheizt werden. In zahlreichen Hallen laufen die Vorgänge inzwischen ganz automatisch ab, so Böde. Aber in älteren Gebäude müsse noch der Hausmeister ran.

Als weiteren Schritt zum Energiesparen plant die Stadt, ab Herbst die Temperatur in den städtischen Verwaltungsgebäuden auf 20 Grad statt bisher 22 Grad abzusenken. Das lassen die Arbeitsschutzrichtlinien durchaus zu, so Böde. Es gibt aber offenbar auf Bundesebene Überlegungen, durchaus auch 19 Grad zuzulassen. Wie die Stadt im Fall der Fälle reagiere, sei noch offen, so der Gebäudemanager.

Temperaturen in den vier Lehrschwimmbecken absenken

Prüfen will die Verwaltung auch, ob es die Vorschriften zulassen, die Temperaturen in den vier Lehrschwimmbecken der Stadt abzusenken. „Wenn wir von 28 auf 25 Grad runtergehen, lassen sich die Energiemengen um ein Viertel verringern“, rechnet Böde vor. Er weiß allerdings, dass viele Kinder und Senioren diese Sportstätten nutzen (Hüllberg-, Brenschen-, Pferdebachschule, Buchholz). Da müsse man sehr genau überlegen, was rechtlich möglich und vor allem auch zumutbar sei. Als bedenklich sieht es der PV Triathlon TG Witten an, wenn auch hier die Brausen kalt bleiben würden. Denn Duschen vor dem Schwimmen und auch nachher, um Chlor von der Haut zu spielen, sie sehr wichtig, sagt Sprecher Stefan Cohaupt.

Inwieweit es ebenfalls in Sporthallen etwas kühler sein darf, wolle man ebenso auf den Prüfstand stellen, sagt der Gebäudemanager. Die Temperatur liege im Herbst und Winter meist bei 18 Grad. Möglicherweise komme man aber auch mit weniger aus.