Witten. Harald Kahl vom Wittener Bürgerforum hat sich zum Wechsel von Ex-SPD-Mann Schröer geäußert. Ein Übertritt liege immer auch an der Führung.
Auch rund zehn Tage nach seinem Wechsel von der SPD zum Bürgerforum, will sich der Wittener Ratsherr Günter Schröer nicht näher zu den Beweggründen für seinen Parteiaus- und eintritt äußern.
Ein knappes Nein ist die einzige Antwort auf die Frage, ob er seinen Wählerinnen und Wählern den Wechsel nicht erläutern wolle. Für Diskussion und reichlich Kritik gesorgt hat vor allem, dass der Ex-Genosse sein Ratsmandat und damit auch seine Sitze im Sport- und im Rechnungsprüfungsausschuss in seine neue Fraktion, das Bürgerforum +, mitgenommen hat.
Dafür springt dem 64-Jährigen, der zuvor elf Jahre lang für die SPD im Stadtrat saß, nun in den sozialen Medien sein neuer Fraktionsvorsitzender Harald Kahl vom Bürgerforum + zur Seite. Unter der Überschrift „Getroffene Hunde bellen“ bezieht der Lokalpolitiker sehr eindeutig Stellung.
Fraktionsaustritt ist „ein Misstrauensvotum“
Verlasse ein Mitglied eine Ratsfraktion, so Kahl, sei das auch ein Misstrauensvotum gegen die jeweiligen Vorsitzenden – im Fall von Schröer wäre das SPD-Fraktionschef Uwe Rath. „Da läuft in den Fraktionen doch offensichtlich irgendetwas verkehrt“, schreibt Kahl. Die Gründe für einen Austritt müssten die Führungspersönlichkeiten der Parteien deshalb zuallererst bei sich selbst suchen.
Zudem sieht der 71-Jährige einen „Trend zu immer mehr und kleineren Gruppen und Fraktionen in der Politik“. Das Bürgerforum bilde als Wählervereinigung von ganz alleine eine Alternative zu den Parteien. Das Forum verfolge eine sachorientierte Politik, unabhängig von Parteiprogrammen. „Vielfalt und das Recht des Einzelnen“ würden daher sehr groß geschrieben. „Hierin liegen wohl eher die Gründe dafür, dass (Rats-) Mitglieder anderer Parteien in uns eine Alternative sehen“, mutmaßt Kahl.