Witten. Der „Markt der Initiativen“ feierte Premiere in Witten. Interessante Gruppen stellten sich und ihre spannenden Ziele auf dem Rathausplatz vor.
Die Wittener Innenstadt hatte am Samstag (10.6.) noch mehr zu bieten als den Wochenmarkt und strahlenden Sonnenschein. Wer über den Rathausplatz schlenderte, wunderte sich vielleicht über die verschiedenen Stände, die dort zusätzlich aufgebaut waren. Erstmals fand dort der „Markt der Initiativen“ statt. Deren Mitglieder hatten so die Chance, andere Gruppen kennenzulernen. Besucher dagegen konnten jede Menge Infos mit nach Hause nehmen.
Das Stadtmarketing hatte zur Teilnahme aufgerufen, 17 Gruppen hatten sich gemeldet. Der Gedanke hinter dem Markt: Menschen finden sich und verfolgen zusammen gemeinnützige Ziele, meist jedoch eher abseits der Öffentlichkeit. Wären Bekanntheit und Netzwerk jedoch größer, ergäben sich erfahrungsgemäß oft neue Chancen. „Es ist ein erstes kleines Pflänzchen“, so Stadtmarketing-Geschäftsführerin Silvia Nolte zur Premiere.
Von den Tierfreunden Witten bis zu den Soroptimistinnen
Die Bandbreite reichte von Studierenden-Initiativen wie „AIAS“ oder „Herzergreifend“ über die Soroptimistinnen Witten-Ruhr und die Tierfreunde Witten bis zum ukrainischen Kulturverein Wolja. Das Echo bei den ehrenamtlich tätigen Organisationen fiel dabei durchweg positiv aus.
Die Studenteninitiative „Future Doctors Network“, bereits seit 2002 in Albanien tätig, möchte beispielsweise die praktische Ausbildung im Medizinstudium fördern und bietet deshalb Kurse wie Hygiene und Wundmanagement an. Shahad und Theresa konnten bis zum Mittag bereits viele Kontakte knüpfen, darunter zu einem Arzt und einem Therapeuten, die sich eine zukünftige Mitarbeit vorstellen könnten.
Ein afrikanisches Lokal für Witten?
Dass auch im Notfall auf die Tierfreunde Witten Verlass ist, erklärte Manuela Bohrisch an einem Beispiel: Erst kürzlich konnte ihre 300 Mitglieder starke Gruppe einen 14 Jahre alten Kater übernehmen, dessen Herrchen plötzlich gestorben war. Am Tierfreunde-Stand gab es aber nicht nur ergreifende Geschichten, sondern auch selbst gemachte Marmelade und Liköre.
Internationales Flair verbreitete „Esreba“. Die Initiative will Begegnungen mit Afrika fördern. So vermitteln westafrikanische Frauen zum Beispiel, wie ihre Vorfahren gekocht haben und stellen die kleinen Kochkurse in einen eigenen Youtube-Kanal. Außerdem, so Rahima Bawa, gebe es Überlegungen, ein afrikanisches Lokal in Witten zu eröffnen. Genügend Leerstände seien ja vorhanden.
Uni Witten/Herdecke auch vor Ort
Einen gesundheitlichen Schwerpunkt setzte die studentische Organisation „AIAS“. „Wir wollen Menschen über Blutkrebs aufklären und für das bis zum 60. Lebensjahr mögliche Typisieren anregen“, erläuterte Laura (23) von der Universität Witten-Herdecke das Ziel. „Unsere Aktion wird gut angenommen und wir kommen hier auf dem Rathausmarkt vor allem auch mal außerhalb der Uni gut ins Gespräch.“
Stadtmarketing-Chefin Nolte war zufrieden mit der Auftaktveranstaltung. Sie hofft, dass sich mehr daraus entwickeln wird.