Witten. Witten soll um eine Attraktion reicher werden. Die Piraten wollen einen „Evolutionsweg“ einrichten lassen. In Düsseldorf gibt es den schon.

Die Piraten im Wittener Stadtrat beantragen einen „Evolutionsweg“ für Witten. Auf zwanzig Schautafeln soll entlang eines Fußwegs – die Piraten schlagen den Spazierweg um den Hammerteich vor – die Evolution in ihrem zeitlichen Ablauf dargestellt und erklärt werden. Für die Stadt Witten würden für diese neue Attraktion keine Kosten entstehen, erklärt die Fraktion. Die Motive der Schautafeln seien bereits auf sechs anderen Evolutionswegen in Deutschland im Einsatz, u.a. am Aquazoo in Düsseldorf, und stammten von einer Regionalgruppe der gemeinnützigen Giordano-Bruno-Stiftung.

20 Informationstafeln zur Entstehung der Erde und der Arten in schöner Landschaft: So sieht ein „Evolutionsweg“ aus.
20 Informationstafeln zur Entstehung der Erde und der Arten in schöner Landschaft: So sieht ein „Evolutionsweg“ aus. © Unbekannt | Düsseldorfer Aufklärungsdienst e.V.

Die Kosten könnten über ein Förderprogramm der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters e.V.“ gedeckt werden, so die Piraten. Dieser ebenfalls gemeinnützige Verein sei auch bereit, sich als Träger des Wittener Evolutionsweges um dessen Instandhaltung und Pflege kümmern. Beide Organisationen – Stiftung und Verein – setzen sich für die Werte der Aufklärung ein.

Witten soll um eine Attraktion reicher werden

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Der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ liege das Thema Evolution wegen ihrer Gründungsgeschichte besonders am Herzen, erklären die Piraten: Sie gründete sich als Reaktion auf die Forderung religiöser Fundamentalisten in den USA, göttliche Schöpfung als gleichberechtigte Erklärung für die Entstehung des Lebens in Biologiebücher für den Schulunterricht aufzunehmen. Dem Verein gehe es „dabei natürlich weniger um eine neue Religion, sondern vielmehr um die Stärkung aufklärerischer und wissenschaftlicher Kräfte, was in diesen Zeiten wichtiger denn je ist“, erklärt das neue Piraten-Ratsmitglied Detlef Steinert.

„Witten hat hier die Gelegenheit, mit wenig Aufwand und Kosten um eine Attraktion reicher zu werden. Es wäre toll, wenn etwa der Spazierweg um den Hammerteich und damit das ganze Gebiet am Hohenstein mit einem Evolutionsweg aufgewertet werden könnten. In Zeiten, in denen Verschwörungsglauben wie Klimawandelleugnung oder Coronaleugnung eine ernste Gefahr für die Demokratie darstellen, wäre ein positiver Beschluss darüber hinaus ein gutes Zeichen gegen Wissenschaftsfeindlichkeit“, so der Fraktionsvorsitzende Stefan Borggraefe.

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Der Antrag der Piraten wird am 3. Juni erstmalig im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Liegenschaften, der auch für Fragen des Standortmarketings und der Tourismusförderung zuständig ist, beraten. Endgültig entscheidet dann der Stadtrat in seiner Sitzung am 21. Juni.