Witten. Die SPD verliert, CDU und Grüne punkten – der Landestrend war auch in Witten spürbar. Zwischen den Stadtteilen gab’s oft große Unterschiede.

777 Stimmen lagen in Witten am Ende zwischen Nadja Büteführ (SPD) und ihrer Herausfordererin Sarah Kramer (CDU). Die Sozialdemokratin konnte sich mit 32,4 Prozent ihr zweites Ticket für den Düsseldorfer Landtag sichern. 12.756 Wittenerinnen und Wittener stimmten für die promovierte Kommunikationswissenschaftlerin, 11.979 für die junge Polizistin und Ratsfrau aus Witten.

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Am „rotesten“ wählten die Wittenerinnen und Wittener dabei in Stockum-Düren. Dort gaben 33,7 Prozent der Wähler ihre Stimme an die SPD. Am schwächsten schnitten die Sozialdemokraten mit 31,3 Prozent in Bommern ab. Ähnlich sieht es auch für Spitzenkandidatin Büteführ aus.

Die Sozialdemokratin errang über die Stadtteile hinweg konstant zwischen 31 bis 33 Prozent der Stimmen. Am beliebtesten ist die Herdeckerin aber wie ihre Partei in Stockum-Düren. Hier fuhr sie mit 33,3 Prozent der Stimmen ihr bestes Ergebnis ein.

Große Unterschiede bei den Stimmen für die CDU in den Stadtteilen

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Größere Ausschläge gab es hingegen bei der CDU und ihrer Kandidatin. Sarah Kramer konnte mit 35,3 Prozent am meisten Wähler in Herbede von sich und ihrem Kurs überzeugen. In Mitte – mit über 23.000 Wahlberechtigten der stimmgewaltigste Stadtteil – konnte die 29-Jährige hingegen nur 24,6 Prozent der Erststimmen für sich gewinnen – eine Spanne von über zehn Prozentpunkten. Für ihre Partei sieht es fast genauso aus. Am schwächsten schnitt die CDU in Mitte ab (22,9 %), am stärksten in Herbede (32,5 %).

Genau umgekehrt lief die Stimmabgabe für die Grünen. Nirgends sprachen die Wähler der Partei häufiger ihr Vertrauen aus als in Mitte (23,2 %). Im Wahllokal an der Pestalozzischule erreichte die Umweltpartei sogar 35,8 Prozent, im Ruhr-Gymnasium und an der Gerichtsschule jeweils über 33 Prozent. Das Wahllokal mit dem geringsten Stimmanteil für die Grünen liegt ebenfalls in Mitte. Im Café Schelle stimmten nur 10,4 Prozent für grüne Ideen.

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Insgesamt gesehen hat die Partei in Herbede mit 18,1 Prozent den geringsten Zuspruch. Spitzenkandidatin Verena Schäffer schnitt ebenfalls am besten in Mitte (26,3 %) und am schlechtesten in Herbede ab (19,7 %). Sowohl Schäffer als auch Kramer haben über alle Stadtteile hinweg als Direktkandidatinnen ihre jeweiligen Parteien überflügelt.

Annen: Hier war die AfD am stärksten – und am schwächsten

Im großen Wahlbezirk Mitte konnte auch Lokalmatadorin Ulla Weiß mit 3,4 Prozent die meisten Stimmen für sich sammeln. In Rüdinghausen schnitt die Linken-Politikerin mit 1,3 Prozent vergleichsweise schlecht ab (stadtweit: 2,4 %). AfD-Direktkandidat Jean Valton hatte in Annen mit 6,1 Prozent der Stimmen den größten Wählerzuspruch. In Bommern machten die wenigsten Wahlberechtigten (4,2 %) ihr Kreuz bei dem rechtspopulistischen Politiker (stadtweit: 5,3 %). Gleiches gilt für seine Partei.

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Kerstin Stich hat ihre Stimme im Wahllokal auf dem Christopherushof abgegeben.
Von Britta Bingmann, Annette Kreikenbohm, Theo Körner

Doch auch der Stadtteil Annen zeigte sich am Wahltag stark gespalten, was die AfD angeht. So liegen sowohl das Wahllokal mit den meisten als auch das mit den wenigsten Stimmen hier. 14,7 Prozent der Wähler stimmten im Awo-Seniorenzentrum an der Kreisstraße für die rechte Partei – und damit fast dreimal so viele wie stadtweit (4,7 Prozent). Im Technischen Rathaus II kam die Alternative auf 13,5 Prozent. Im Wahllokal Holzkampschule II entfielen nur 3,17 Prozent auf die Rechten.

Aus Sicht der FDP lief es am besten in Rüdinghausen. Dort holten die Freien Demokraten 5,2 Prozent der Wählerstimmen. In Heven und Mitte waren es nur 4,3 Prozent. Direktkandidat Enric Tange fiel gegen die eigene Partei ab. Er erhielt durchweg weniger Erststimmen, als Menschen für seine Partei stimmten. Am Ende gaben 3,6 Prozent der Wittener ihre Stimme für den erst 22-Jährigen ab, seine Partei holte 4,6 Prozent.