Witten. Das Direktmandat für Düsseldorf geht in Witten seit jeher an die SPD. Doch nach dieser Landtagswahl scheint nichts mehr unmöglich.

Die großen Siegerposen blieben in Witten an diesem Wahlabend aus. SPD-Frau Nadja Büteführ behält ihr Direktmandat nur knapp. Nicht nur die Landespartei sinkt auf ein Rekordtief, auch sie konnte ihren Amtsbonus nicht ausbauen. Dass eine SPD-Hochburg wie Witten wackeln kann, scheint angesichts des guten CDU-Ergebnisses plötzlich möglich.

Vor allem dürfen die Grünen aufatmen. Es sei daran erinnert: Vor fünf Jahren landete die AfD in Witten vor den Grünen, wurde drittstärkste Kraft. Nun feierte Spitzenkandidatin Verena Schäffer gleich in Düsseldorf und man darf unken: Winkt der Chefin der grünen Landtagsfraktion und Innenpolitik-Expertin wohl ein Ministerposten? Mit ihr dürfte Witten eine wichtige Stimme in Düsseldorf haben.

Noch ein Wort zur schlechten Wahlbeteiligung. War es das gute Wetter? Offenbar hat diese Wahl viele Leute wenig elektrisiert und mobilisiert. Mit knapp 56 Prozent ging gerade einmal jeder zweite Wahlberechtigte in Witten wählen. Auch das ist kein Grund zum Jubeln.