Witten. Diese Antwort wird die Studierenden nicht freuen: Billigeres Parken an der Uni Witten wird es nicht geben. Das hat die Stadt der SPD mitgeteilt.
Im neuen Parkhaus der Uni Witten herrscht weiterhin gähnende Leere, die Straßenränder sind hingegen zugeparkt. Günstigere Stellplatzmieten für die Studierenden könnten das ändern. Doch sie wird es wohl nicht geben. Weder der Parkhausbetreiber noch die Hochschule selbst seien in der Lage, billigeres Parken für sie anzubieten, das hat die Stadt auf eine entsprechende Anfrage der SPD mitgeteilt.
1,50 kostet das Parkhaus pro Stunde – nicht gerade ein Pappenstiel für Studierende. Dabei hatte die Unileitung nach ersten Protesten zugesagt, die Parkbedingungen attraktiv zu gestalten. Der aktuelle Preis sei aber das nicht. „So kann das nicht bleiben“, hatten die SPD-Ratsmitglieder Michael Aufermann und Martin Kuhn sowie ihr Fraktionsvorsitzender Dr. Uwe Rath daher formuliert und die Stadtverwaltung zu Gesprächen mit der Universitätsleitung aufgefordert.
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Doch die sieht auch nach den Gesprächen mit dem Parkhausbetreiber und der Universitätsleitung keinen weiteren Handlungsspielraum. In ihrer Antwort weist die Verwaltung noch einmal darauf hin, dass die Studierenden einen Dauerstellplatz zum regulären Preis für 79 Euro mieten können oder ein vergünstigtes Tagesticket für 6 Euro.
Und billiger wird es wohl nicht: Aus steuerrechtlichen Gründen dürfe die Uni die Stellplätze für Studierende nicht subventionieren. Denn das stehe dem „Zweck der Gemeinnützigkeit entgegen“ und würde somit „ernsthafte steuerrechtliche Konsequenzen für die Universität bedeuten“, heißt es. Diese Lösung scheide daher aus, so Bürgermeister Lars König in dem Schreiben an die SPD.
Ein Drittel der Mitarbeiter-Parkplätze noch zu vergeben
Der Parkhausbetreiber wiederum – ein privater Projektträger, der mit dem Betrieb Rendite für den Bau des Parkhauses erzielen will – könne aus wirtschaftlichen Gründen keine weiteren Vergünstigungen anbieten. Der Tarif von 1,50 Euro habe sich dadurch ergeben, dass Dauerstellplätze für ihn weniger profitabel als Kurzzeitparken ist.
Allerdings hat die Uni 280 Plätze im Parkhaus angemietet – als Stellplatznachweis. Die vermietet sie im Moment ausschließlich an Mitarbeitende, für einen einkommensabhängig gestaffelten Tarif. Etwa zwei Drittel davon seien inzwischen vermietet. Durch die Homeoffice-Regelung für die Beschäftigten sei der Bedarf derzeit noch nicht so hoch, teilt die Uni auf WAZ-Anfrage mit. „Wir merken allerdings seit Kurzem, dass die Nachfrage steigt.“
Sollten alle 280 Plätze vermietet sein, rechnet die Stadt damit, dass sich die Parksituation in den umliegenden Straßen entspannt. Dort hatte es in den letzten Monaten massive Beschwerden gegeben. Denn weil das Parken in der Alfred Herrhausen-Straße seit Oktober drei Euro pro Stunde kostet – auch um die Autos ins Parkhaus zu lotsen – hatten sich viele Fahrer in der Umgebung eine kostenlose Alternative gesucht.
Stadt erwartet eine Entspannung der Lage
Weitere Entspannung erwartet die Verwaltung, wenn Bauarbeiten an der Pferdebachstraße abgeschlossen sind und die Coronazahlen sinken. Dann würden wieder mehr Studenten mit dem Rad oder Bus und Bahn zur Uni fahren – erst recht, wenn die zusätzliche S-Bahn-Haltestelle kommt. Schon jetzt würden die zusätzlichen Stellplätze für Fahrräder an der der Alfred-Herrhausen-Straße gut angenommen.
Aus Sicht der Uni ist die Parkplatzsituation am Campus entspannt. Die Stadt zeichnet nach ihren Beobachtungen für die umliegenden Straßen aber ein etwas anderes Bild: Die Parkstreifen an der Pferdebachstraße seien zu den Vorlesungszeiten voll, der Parkplatz Friedhof ebenfalls häufig dicht. Deswegen würden dort inzwischen die Parkscheiben verschärft kontrolliert.
Bebbelsdorf könnte Bewohnerparkzone werden
Auch das Bebbelsdorf sei zu den Vorlesungszeiten voll mit Autos und zudem mit starkem Parksuchverkehr belastet. Im Gewerbegebiet Frankensteiner Straße sehe es ähnlich aus – und dort seien auch keine Gegenmaßnahmen geplant. Im Bebbelsdorf könnte laut Stadt – wenn gewünscht – hingegen eine Bewohnerparkzone eingerichtet werden.
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Für die Dirschauer Straße erwartet die Verwaltung, dass sich die Lage nach dem Ende der Baumaßnahme Pferdebachstraße entspannt. „Eine Bewohnerparkzone ist weiterhin eine Option in einem zweiten Schritt“, so Bürgermeister König. Die Situation müsse jedoch zunächst beobachtet werden.