Witten. Im April waren in Witten und dem Kreis etwas weniger Menschen ohne Arbeit als im Vormonat. Die Frühjahrsbelebung ist aber abgeflacht.

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis hat auch im April und damit den dritten Monat in Folge angehalten. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 39 oder 0,4 Prozent auf 10.188. Die Arbeitslosenquote blieb mit 5,9 Prozent unverändert. Vor einem Jahr waren es sieben Prozent und 1900 Arbeitslose mehr.

In Witten waren im April 3774 Männer und Frauen ohne Arbeit, 15 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote für die Geschäftsstelle Witten (mit Wetter und Herdecke) liegt derzeit bei 6,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,6 Prozent. Im Schnitt ist die Arbeitslosigkeit in den Städten des EN-Kreises um 15,7 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Frühjahrsbelebung hat an Dynamik verloren

Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt habe im April aber an Dynamik verloren, sagt Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Durch die Osterferien sei die Kräftenachfrage deutlich verhaltener gewesen. Dafür spiele Corona keine wesentliche Rolle mehr. „Und auch der furchtbare Ukraine-Krieg ist derzeit am heimischen Arbeitsmarkt kaum erkennbar“, so Heck. Noch würden etwa nicht mehr Unternehmen Kurzarbeit anmelden.

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Verbessert hat sich die Lage am Arbeitsmarkt vor allem für diejenigen, die ihre Leistungen von der Bundesagentur beziehen, also Arbeitslosengeld erhalten. Ihre Zahl ist im EN-Kreis um 53 oder 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und lag im April bei 3111 Arbeitslosen. Dafür erhalten mehr Menschen Leistungen des Jobcenters. Ihre Zahl ist um 14 oder 0,2 Prozent auf 7077 gestiegen.

Weniger Langzeitarbeitslose in Witten und dem EN-Kreis

In Witten waren 2231 Männer und Frauen langzeitarbeitslos – 292 weniger als im Vorjahresmonat, ein Minus von 11,6 Prozent. Aktuell machen die Langzeitarbeitslosen rund 46 Prozent aller Arbeitslosen in der Ruhrstadt aus. Auch im gesamten Kreis ging deren Zahl zurück: Der Vorjahresvergleich zeigt hier ein Minus von 12,5 Prozent.

„Auch wenn die international angespannte Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt unter dem Eindruck der derzeitigen saisonalen Belebung kaum auszumachen ist, haben wir ein Problem“, blickt Katja Heck in die Zukunft. Denn bei vielen Stellen werde es immer schwieriger, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Unternehmen müssten damit rechnen, dass es immer länger dauere, bis eine freie Stelle besetzt werden kann. „Der Fachkräftemangel und damit die Frage, woher man die händeringend benötigten Kräfte nehmen soll, lenkt einmal mehr den Blick auf die betriebsinterne Qualifizierung und natürlich auf den Ausbildungsmarkt.“