Witten. Eine neue Speisekarte, renovierte Hotelzimmer: Nach viel Corona-Frust blickt Gastronom Bernd Hoppe in Witten-Annen optimistisch nach vorne.
Bernd Hoppe, Chef von „Hoppe’s Hotel und Restaurant“ in Annen, hat es wie seine Kollegen landauf, landab in Pandemiezeiten nicht leicht. Als Geimpfte und Genesene bei ihm noch einen negativen Schnelltest vorweisen mussten, hatte er sein Lokal an der Stockumer Straße nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet. Denn es kamen deutlich weniger Gäste. Jetzt blicken Hoppe und sein Team mit der 3G-Regel optimistisch in die Zukunft.
Die Ruhetage beschränken sich ab sofort auf den Sonntag und Montag. Es gibt eine neue, größere Speisekarte. Auch Vegetarier finden darauf etwas zu essen, verspricht der 49-Jährige. Hoppes Hotel hat die Pandemie ebenfalls zu spüren bekommen. „Klar, das war weniger als sonst.“
Normalerweise quartieren sich bei ihm auch gerne Teilnehmer von Uni-Seminaren ein, die eine längere Anreise nach Witten haben. „Aber die Universität hatte lange keinen Präsenzunterricht. Geplantes wurden oft spontan abgesagt.“ Viele Gäste buchten Zimmer unter dem Vorbehalt: „Wenn Corona es zulässt, kommen wir.“ Dennoch, sagt Hoppe, habe ihm das Hotel durch die Pandemie geholfen. Hätte er nur sein Restaurant gehabt, wäre es wohl schwierig geworden.
Ins Hotel in Witten-Annen können Gäste jetzt kontaktlos einchecken
Der Hotelier und Gastronom klagt nicht, sondern investiert. Er bietet 15 Zimmer an, sieben hat er jetzt kernsanieren lassen. Gäste erhalten bei der Buchung einen Code und können damit sogar kontaktlos einchecken. Das Volmarsteiner Familienunternehmen Burg-Wächter macht es möglich, weltweit bekannt als „Schlossmacher“.
Der neue Zugang zu den Hotelzimmern entlastet auch das Personal, etwa bei späten Anreisen. Außerdem, so merkt der Chef augenzwinkernd an, gehöre der Verlust von Zimmerschlüsseln bei ihm jetzt der Vergangenheit an.
Bauantrag für Terrasse schon 2021 eingereicht
Für Gäste, die gerne draußen speisen, wenn das Wetter es zulässt, möchte der Wirt eine kleine Terrasse bauen. Den dafür notwendigen Bauantrag hat er bereits im vergangenen Jahr bei der Stadt eingereicht. Er würde gerne 25 bis 30 Gäste im Freien bewirten, eine Markise soll Schutz vor der Sonne bieten. Letztere hat Hoppe auch schon im letzten Jahr bestellt und hofft, dass das gute Stück bei den derzeitigen Lieferengpässen im April in Annen ankommt. Am liebsten würde er seine Terrasse schon am 1. Mai eröffnen. Aber: Zunächst muss hierfür die Stadt grünes Licht geben.
Teilzeitkräfte und Aushilfen für den Service gesucht
Hoppe hat wie viele Kollegen in der Gastronomie während der Corona-Zeit Personal verloren. Bei ihm Beschäftigte wechselten auch in andere Berufe. Deshalb sucht er Teilzeitkräfte und Aushilfen für den Service. Der Gastronom betont, dass er die Corona-Maßnahmen in den vergangenen zwei Jahren für richtig und wichtig hielt. Jetzt jedoch müsse man auch in ein einigermaßen normales Leben zurückfinden. Wobei Bernd Hoppe ganz schwer hofft, dass im Herbst nicht die nächste Corona-Welle anrollt.