Witten. Die WBG-Fraktion in Witten fordert, die Partnerschaft mit dem russischen Kursk ruhen zu lassen. Die Stadt spiele im Krieg eine besondere Rolle.
Witten soll seine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Kursk bis auf Weiteres ruhen lassen. Das fordert die WBG-Fraktion in einem Antrag an den Rat.
Partnerschaft von Witten und Kursk besteht seit 1991
Seit der „unerträglichen Aggression“ Russlands gegen die Ukraine und nun auch gegen die ukrainische Zivilbevölkerung werde Russland international auf allen Ebenen zunehmend isoliert, heißt es zur Begründung des Antrags. Dies zeige auch die mit großer Mehrheit verabschiedete Resolution der UN-Vollversammlung. Darin werde der Krieg gegen die Ukraine verurteilt und ein unverzüglichen Abzug der russischen Armee aus der Ukraine gefordert.
Witten ist mit Kursk sei 1991 städtepartnerschaftlich verbunden. Es gibt enge Kontakte zur Bevölkerung in Kursk, die mehrere Organisationen pflegen, allen voran der Freundeskreis Witten-Kursk. Gleichwohl sei anzunehmen, dass die nahe an der ukrainischen Grenze gelegene Stadt und ihr Umfeld „geostrategisch als Bereitstellungsraum und Aufmarschgebiet für die russische Invasionsarmee gedient“ habe und auch noch als Nachschublager gebraucht werde, so die WBG..
„Dieses ist jedoch mit den Grundwerten einer Städtepartnerschaft, die auch auf Vertrauen basiert, nicht vereinbar“, meint die Fraktion. Zwar wolle man nicht alle Brücken kappen, die Städtepartnerschaft aber ab sofort erst einmal ruhen lassen, bis die Aggression gegen die Ukraine beendet sei.
Stadt Witten soll ein Zeichen setzen
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Auf diese Weise setze die Stadt Witten ein Zeichen, „nicht mit der brutalen Vorgehensweise Russlands einverstanden zu sein“, heißt es in dem Antrag. Viele deutsche Städte hätten sich ebenfalls zu einem solchen Schritt entschlossen, sagen Fraktionschef Siegmut Brömmelsiek und Ratsherr Hans-Peter Müller. Unter anderem hat Düsseldorf jetzt die Partnerschaft zu Moskau auf Eis gelegt.
Gleichzeit erklärt sich die WBG „uneingeschränkt“ solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung. Die Solidarität der Wittener habe sich eindrucksvoll auch bei der Mahnwache am 26. Februar auf dem Rathausvorplatz gezeigt. Am Rande der Veranstaltung hatte Bürgermeister Lars König sich allerdings für einen Fortbestand der Städtepartnerschaft ausgesprochen.