Witten. Um ein Zeichen für die Ukraine und gegen Krieg zu setzen, hat Wittens Bürgermeister zur Mahnwache aufgerufen. Hunderte Menschen kamen.

Hunderte Wittenerinnen und Wittener stehen am Samstagvormittag bei strahlend blauem Himmel auf dem Rathausplatz. Sie alle haben sich versammelt, um Solidarität zu zeigen. Solidarität für die Ukraine und gegen Krieg in Europa, in jeglicher Form. Bürgermeister Lars König hatte zur Mahnwache aufgerufen, gekommen sind etwa 350 Menschen aus Witten.

Die Stimmung ist gedrückt, gleichzeitig angespannt. Immer wieder gibt es Zwischenrufe, aber auch viel zustimmenden Applaus. Banner werden in die Luft gehalten, „Stop Putin“ steht da, mit dem Gesicht des russischen Präsidenten, das durchgestrichen ist. „Europa wach auf, du bist das nächste Opfer“, steht auf einem anderen.

Ukrainerin spricht auf der Mahnwache mit gebrochener Stimme

Zwar ist eine Mahnwache keine Demonstration, ein paar Redebeiträge gibt es aber trotzdem. Das Megafon von Bürgermeister König will nicht so richtig mitspielen, immer wieder piepst es, die Stimme wird vom leichten Wind davongetragen.

Die Ukrainerin Olena Kulak möchte etwas sagen, sie steht auf der Mitte des Rathausplatzes, sie zittert und muss sich hinsetzen. Ihre Stimme bricht, als sie erzählt – dennoch oder gerade deswegen hören ihr alle gebannt zu. Seit Tagen sei sie voller Adrenalin. Viele ihrer Freunde, ein Großteil ihrer Familie, leben in der Ukraine. „Einerseits wünsche ich mir, dass sie beschützt werden – andererseits will ich nicht, dass durch militärische Gewalt Menschen sterben müssen“, sagt die 29-Jährige, während sie mit den Tränen kämpft.

Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten.
Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Blau-gelbe Flagge um die Schultern gelegt

Mit „Menschen“ schließt sie alle ein – auch Russinnen und Russen, die durch diesen Krieg sterben und sterben werden. Nataliya Koshel, die Vorsitzende des Wittener Integrationsrates, hält die Hand der jungen Ukrainerin, die seit acht Jahren in Witten lebt. Um ihre Schultern trägt Koshel die blau-gelbe Flagge ihres Heimatlandes.

Malte Winkler, eigentlich nur auf dem Weg nach Hause, bleibt spontan stehen und hört zu. „Es ist wirklich mehr als besorgniserregend, was da gerade passiert“, sagt der 25-Jährige. Umso mehr freut es ihn, wie viele Menschen an diesem Samstagmorgen auf dem Wittener Rathausplatz stehen und ein Symbol für den Frieden in Europa setzen.

Bürgermeister Lars König spricht sich für Städtepartnerschaft mit russischem Kursk aus

Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten.
Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

„Gerade deswegen haben wir auch die Städtepartnerschaften“, sagt Bürgermeister Lars König. Diese seien aus dem Gedanken heraus entstanden, dass es nie wieder Krieg geben sollte. Genau aus diesem Grund spricht der Bürgermeister sich dagegen aus – wie von einigen Seiten gefordert – die Städtepartnerschaft zwischen Witten und Kursk zu beenden. „Die Kontakte zur Zivilbevölkerung müssen aufrechterhalten werden“, sagt auch Peter Liedtke, vom Freundschaftsverein Tczew-Witten. „Aber nicht mit Putin! Nur mit den Menschen!“, ruft eine Teilnehmerin dazwischen.

Rita Boele, vom Freundeskreis Witten-Kursk, weist in ihrer Rede den Krieg aufs Schärfste zurück. Auch sie kämpft mit den Tränen. „Es gibt eine Verbundenheit zwischen Ukrainern und Russen, auch in Witten leben viele Menschen beider Nationen“, so die Vorsitzende des Freundeskreises. Diese Freundschaft zu zerstören sei der falsche Weg. Die Menschen auf dem Rathausplatz eint an diesem Samstag das Mitgefühl für die Ukraine – und die Angst vor einem Krieg in ganz Europa.

Wittener Aktionen für den Frieden in der Ukraine

Wittener Mahnwache auf dem Rathausplatz und Ökumenisches Friedensgebet für den Frieden in der Ukraine in der Stadtkirche der Johannis-Gemeinde.
Wittener Mahnwache auf dem Rathausplatz und Ökumenisches Friedensgebet für den Frieden in der Ukraine in der Stadtkirche der Johannis-Gemeinde. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Bürgermeister Lars König spricht bei der Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Mahnwache gegen Krieg in der Ukraine mit rund 350 Teilnehmern auf dem Rathausplatz in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Superintendentin Julia Holtz beim Ökumenischen Friedensgebet in der Johanniskirche wegen Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Superintendentin Julia Holtz beim Ökumenischen Friedensgebet in der Johanniskirche wegen Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services
Ökumenisches Friedensgebet in der Johanniskirche wegen dem Krieg in der Ukraine in Witten am Samstag, 26. Februar 2022. Foto: Barbara Zabka FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka
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