Witten. Die Stürme der vergangenen Tage haben auch viele Löcher in Hausdächer in Witten gerissen. Warum solche Schäden schnell beseitigt werden müssen.

Die Sturmtiefs der vergangenen Tage haben Wittener Dachdecker in Atem gehalten. Dachpfannen, die dem Sog und Druck der Sturm- und Orkanböen nicht standhielten, mussten und müssen ausgetauscht werden. Denn angesichts der auch starken Regenfälle droht bei Löchern im Dach ein noch größerer Schadensfall. Dachdeckermeister Waldemar Klimek war an den Sturmtagen lange im Einsatz.

Vom Sturm zerstörte Dachpfannen liegen am Montag (21.2.) vor einem Haus an der Pferdebachstraße in Witten.
Vom Sturm zerstörte Dachpfannen liegen am Montag (21.2.) vor einem Haus an der Pferdebachstraße in Witten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Am Wochenende wurde der 49-Jährige auch zu einem Mehrfamilienhaus in der City nahe des Lutherparks gerufen. Dort wurde ein Dachziegel mit einem ohrenbetäubenden Knall abends gegen 20 Uhr von einer heftigen Böe aus dem Dach gerissen. Andere Ziegel neben dem Loch waren ebenfalls in Schieflage geraten. Der Dachdecker entschied: „Das hat nicht Zeit bis morgen früh, sonst ist der Schaden noch größer.“

Klimek holte Dachpfannen aus seiner Firma, schloss die Lücke im Dach und stellte per Handfoto aus der Dachluke fest, dass Ziegelstücke sich im Schneefanggitter des Daches verfangen hatten und zum Glück nicht in die Tiefe gestürzt waren.

Herabstürzende Dachpfannen haben in Witten auch Autos beschädigt

Nicht der einzige Einsatz des Handwerkers in der Nacht zu Samstag. „Da war ich erst kurz nach Mitternacht wieder zu Hause“, sagt der gebürtige Pole, der in seiner alten Heimat auch immer wieder Kirchtürme restauriert und nach historischen Vorlagen auch rekonstruiert. Waldemar Klimek betrachtet seinen Beruf als den eines „Notarztes“ - nicht nur an stürmischen Tagen.

Der Wittener Dachdecker- und Spenglermeister Waldemar Klimek restauriert und rekonstruiert auch Kirchtürme in Polen.
Der Wittener Dachdecker- und Spenglermeister Waldemar Klimek restauriert und rekonstruiert auch Kirchtürme in Polen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Auch seinem Wittener Kollegen Andre Rauer haben die Sturmböen viele Aufträge beschert. Freitagabend erreichten den Dachdeckermeister Anrufe aus dem ganzen_Stadtgebiet. Zwar habe es sich um kleinere Löcher in Dächern von im Schnitt einem Quadratmeter Größe gehandelt. Aber wenn ein Sturm eine solche Angriffsfläche habe, würden die Löcher in Dächern rasch größer. Daher müssten diese immer zeitnah geschlossen werden, so Rauer.

Erreiche ein Sturm eine Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern könnten sich Dachpfannen schon einmal in gefährliche Flugobjekte verwandeln. Am vergangenen Wochenende sei hierdurch in Witten auch so manches Auto beschädigt worden.

Dachdeckermeister empfiehlt regelmäßige Dachkontrollen

Für diese Woche wurde der Handwerker von Hauseigentümern auch mit Dachkontrollen beauftragt. „Dies sollte man sowieso einmal im Jahr machen“, rät der 58-Jährige. Ein Auto werde ja auch regelmäßig inspiziert. Haben ihn die Sturmtiefs der vergangenen Tage an „Kyrill“ vor 15 Jahren erinnert? Andre Rauer winkt ab. „Nein - bei Kyrill waren wir ein ganzes Jahr lang mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt. Wir sind damals nicht mehr dazu gekommen, neue Dächer zu machen.“