Bochum. Das Dach ist durch den Sturm kaputt? Ein Dachdeckermeister gibt Tipps, was zu tun ist und was bei Meldungen an die Versicherung zu beachten ist.

Viele Bochumerinnen und Bochumer sind in diesen Tagen von Sturmschäden an ihren Häusern betroffen. Auch über das Wochenende waren viele Dachdecker im Einsatz. Wohngebäudeversicherungen decken Reparaturkosten häufig ab. Doch dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, erklärt Raimund Weinand, Obermeister der Dachdecker-Innung in Bochum.

Sturm in Bochum: Dachdecker haben viel zu tun

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Auch in der Nacht zu Montag war die Feuerwehr Bochum weiter im Einsatz.
Von Verena Lörsch, Karoline Poll, Andreas Rorowski, Michael Weeke und Carolin Rau

Deutlich mehr Aufträge trudelten in den vergangenen Tagen bei den Dachdeckern in Bochum ein. Zuerst nach dem Sturm in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, dann noch vermehrt an diesem Wochenende.

Obermeister Weinand macht deutlich: „Zuerst wurden und werden natürlich die Schäden behoben, bei denen Gefahr im Verzug ist.“ Er plädiert deshalb um Verständnis und Geduld, dass Kleineres erst etwas später repariert werden kann. „Es liegt uns am Herzen, alles zu beseitigen“, so Weinand weiter. Trotzdem könne es vorkommen, dass einige Aufträge nach hinten verschoben werden müssen. Wer ein Dachdecker-Unternehmen telefonisch beauftragt, solle die Schäden möglichst genau beschreiben, damit eine Voreinschätzung getroffen werden kann, wie akut diese sind.

Ein Bild aus weniger stürmischen Tagen: Raimund Weinand, Obermeister der Dachdecker-Innung in Bochum, verrät, was Bochumerinnen und Bochumer nun tun sollten, wenn sie von Sturmschäden am Hausdach betroffen sind.
Ein Bild aus weniger stürmischen Tagen: Raimund Weinand, Obermeister der Dachdecker-Innung in Bochum, verrät, was Bochumerinnen und Bochumer nun tun sollten, wenn sie von Sturmschäden am Hausdach betroffen sind. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Zudem bittet der Dachdecker-Obermeister, dass Betroffene nur ein Unternehmen beauftragen – anstatt mehrere anzurufen, die dann womöglich gleichzeitig vor der Tür stehen. Das verkürze auch die Wartezeiten für andere Betroffene. „Fragt man doch bei mehreren an, bitten wir darum, uns abzusagen, wenn bereits jemand kommen konnte“, sagt Weinand.

Wichtig ist es zudem, direkt die Versicherung zu kontaktieren, telefonisch oder per E-Mail. Schäden müssten schnell und nicht erst nach gewisser Zeit gemeldet werden.

Dachdecker-Obermeister empfiehlt: Dachcheck durchführen lassen

Handwerk statt Hörsaal- Bochumerin (25) wird DachdeckerinDer Obermeister der Dachdecker-Innung in Bochum rät Eigenheimbesitzern, nach dem Sturm einen Dachcheck durchführen zu lassen – auch wenn es keine sichtbaren Schäden gibt. So könne vermieden werden, dass sich Schäden verschlimmern oder nicht von der Versicherung getragen werden, weil sie erst viel später entdeckt werden. Die Kosten für den Dachcheck beginnen bei 160 Euro, können für größere Gebäude aber auch höher sein. „Einige Versicherungen fördern das, es lohnt sich, nachzufragen“, so Weinand.

Raimund Weinand warnt vor sogenannten Türdrückergeschäften: Immer wieder gebe es dubiose Firmen, die sich die Situation der Betroffenen zunutze machen. „Keines unserer 41 Innungs-Mitglieder in Bochum klingelt einfach so an und sagt, dass da ein Ziegel locker ist, der repariert werden muss“, stellt Weinand klar. Zudem stellen seriöse Unternehmen immer eine Rechnung aus.

Betroffene können sich mit Fragen an die Dachdecker-Innung, Springorumallee 10, in Bochum wenden. Kontakt unter: 0234 324 00 oder unter