Witten. Die Coronafälle in den Schulen im EN-Kreis und Witten werden immer mehr. Das Gesundheitsamt kommt bei Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterher.

Die Omikron-Variante breitet sich auch in Witten und dem EN-Kreis unaufhaltsam weiter aus. In den vergangenen sieben Tagen hat es in der Stadt 429 Neuinfektionen gegeben. Die Inzidenz liegt schon länger konstant über 400, am Donnerstag bei 437,3. Auch in den Schulen und Kitas spiegelt sich das rasante Infektionsgeschehen wider. Noch ist Witten aber von größeren Ausbrüchen verschont geblieben.

Am Dienstag meldete das Gesundheitsamt zuletzt, dass es kreisweit an 29 Kitas und Schulen positive Coronafälle gegeben hat. In sechs Kitas handele es sich dabei um Ausbrüche, also um mindestens zwei Fälle pro Einrichtung. Einen Tag später gab die Kreisverwaltung dann schon bekannt, dass vorerst darauf verzichtet werde, jede betroffene Schule und Kita täglich zu nennen, in der es Infizierte gab. „Es ist fast schon leichter, die aufzuzählen, wo keine Fälle ausgetreten sind“, sagt Kreissprecher Ingo Niemann.

Kita in Witten testet dreimal pro Woche

Für das Gesundheitsamt wird das Ganze immer mehr zur Herausforderung. „Wir versuchen so nahe dran zu sein, wie es uns möglich ist“, so Niemann. Die Kontaktnachverfolgung liegt allerdings immer mehr in den Händen der Schulen und Kitas. Betroffene werden durch die Einrichtungen kontaktiert und auch die Kontaktpersonen sollen sich gegenseitig informieren. Zudem wird in solchen Fällen eine sogenannte Einrichtungsdiagnostik durchgeführt, also alle Mitarbeiter und Kinder getestet.

Während es in der Nachbarstadt Hattingen zuletzt gleich in vier Kitas zu Ausbrüchen gekommen ist, ist Witten davon bislang noch verschont geblieben. Einige Kindertagesstätten haben bereits auf die derzeitige Lage reagiert, wie etwa Hui, der Kinderkeller. „Bei uns hat es vor längerer Zeit mal einen Fall gegeben“, sagt Heiko Kaminski von der Elterninitiative. Das betroffene Kind sei damals allerdings nicht vor Ort gewesen. Die Eltern testen ihre Kinder jede Woche dreimal zu Hause, bevor sie in die Kita geschickt werden. Am Donnerstag hat auch die Landesregierung über die Situation der Kitas in NRW beraten und vorerst beschlossen, dass diese trotz des Infektionsgeschehen weiter geöffnet bleiben.

Ausbruch an der Gesamtschule Hardenstein in Witten

An den Schulen ist die Lage noch einmal akuter. Allein von Montag bis Dienstagabend verzeichnete das Gesundheitsamt kreisweit mehr als 120 positive Fälle. In Witten hat es zuletzt vor allem die Gesamtschule Hardenstein getroffen. Dort sind sieben Schülerinnen und Schüler positiv getestet worden. An der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel haben sich sogar 20 Personen infiziert.