Witten/Bochum. Erst testen, dann schwimmen oder schwitzen: In den Bädern und Saunen gilt jetzt 2G plus. So klappt’s mit der neuen Regel in Witten.

Nicht nur in den Fitnessstudios, auch in den Bädern der Stadt gilt schon seit dem 28. Dezember die zusätzliche Testpflicht für vollständig Geimpfte. Auch Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren müssen noch bis zum 9. Januar einen tagesaktuellen Test vorlegen, weil sie in den Schulferien als nicht getestet gelten. Für die städtischen Hallenbäder in Witten-Annen und Herbede können die Stadtwerke aber noch keine Bilanz zur Umsetzung der 2G-plus-Regel ziehen.

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Denn das Bad am Vormholzer Ring hatte zwischen den Jahren wegen Arbeiten an der Badewasser-Technik geschlossen. Erst am vergangenen Sonntag (2.1.) konnten Wasserratten dort wieder ihre Bahnen ziehen. Doch auch für das Bad in Annen sei es noch zu früh, um etwas sagen zu können, so Stadtwerke-Sprecher Mathias Kukla. „Zwischen den Jahren kommen traditionell nicht viele Badegäste.“

Wittener Hallenbäder hoffen auf treue „Frühschwimmer“

Man rechne aber damit, dass „der harte Kern der Frühschwimmer“ sich nicht von der zusätzlichen Testpflicht abhalten lassen werde. Wie es mit den anderen Badegästen aussehen wird, die rein zum Spaß kommen, müsse man abwarten. „Aber es werden nicht mehr Schwimmer werden“, bedauert Kukla. Schon im ersten Coronajahr 2020 waren die Besucherzahlen in den beiden Bädern drastisch eingebrochen: In Annen von rund 42.000 auf 16.000 Badegäste, in Herbede von rund 55.200 auf 16.200. Für 2021 gibt es noch keine offiziellen Zahlen.

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Das Freizeitbad Heveney berichtet hingegen von einem recht reibungslosen Anlaufen der neuen Testpflicht. Die Besucher zeigen sich gut informiert: „Fast jeder kennt die neue Vorgabe – auch wenn manche darüber wenig begeistert sind“, sagt Betriebsleiter Dirk Clemens. Vorteil: Direkt neben dem Eingang befindet sich eine Corona-Teststelle. „50 Prozent unserer Besucher lassen sich dort testen“, so Clemens. Das Testergebnis gibt’s in der Regel nach 15 Minuten. Nur am Neujahrstag fielen die Wartezeiten länger aus.

Platz gibt es im Freizeitbad Heveney genug

Platz in den Becken und Schwitzhütten gibt’s reichlich. Die Therme an der Stadtgrenze Witten/Bochum beklagt seit Ende des Lockdowns im Sommer ein massives Minus. Die Jahresbilanz 2021 wird derzeit erstellt. Sie dürfte ähnlich desaströs ausfallen wie im ersten Corona-Jahr 2020. Damals kamen 160.000 Gäste ins Bad und in die Sauna: rund die Hälfte weniger als im Vorjahr.

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Einen Ausgleich für die steigenden Energiekosten erhofft sich die Freizeitmetropole Ruhr (FMR) von einer Preiserhöhung: Seit dieser Woche kostet der Sauna-Eintritt einen Euro mehr. „Dafür können unsere Gäste die neu gestaltete Sauna-Bar genießen. Bei den Aufgüssen gibt es keine Beschränkungen mehr“, betont Dirk Clemens.

Bei allem Mehraufwand für die Besucher und Betreiber: Heveney-Betriebsleiter Dirk Clemens erkennt eine große Bereitschaft, die Regeln eins zu eins zu befolgen. „Ich höre hier immer wieder: Das ist alles besser als wieder schließen zu müssen!“