Witten. Witten kann ab Donnerstag mit einer neuen Lösung für eine vereinfachte 2G-Kontrolle in Läden und auf dem Weihnachtsmarkt rechnen. Was geplant ist.

Ab Donnerstag soll das neue Bändchen kommen, „aquafarben oder eher türkisfarben“, wie das Stadtmarketing mitteilt. Damit wäre das Hickhack um eine vereinfachte 2G-Kontrolle für den Einzelhandel und Weihnachtsmarkt erst einmal beendet. Allerdings sind nicht alle Beteiligten zufrieden.

Zur Vorgeschichte: Anders als die Nachbarstädte hatte Witten bisher noch keine einheitliche Lösung gefunden, wie man den Kunden das ständige Vorzeigen des Impfpasses und Personalausweises und damit verbundene Warteschlangen ersparen kann. Woanders macht man diese Prozedur nur einmal durch, bekommt dann ein farbiges Armband oder wie im Ruhrpark einen Stempel, um dann für den Rest des Tages oder länger seine Ruhe zu haben. Man braucht nur das Bändchen vorzuzeigen und nicht ständig im Portmonee herumzukramen.

Ordnungsamt Witten kassierte Bändchen am Freitag ein

Kein langes Haltbarkeitsdatum war dem blauen Einkaufsbändchen beschieden, das die Standortgemeinschaft Witten-Mitte am 8. Dezember für den Handel eingeführt hatte.
Kein langes Haltbarkeitsdatum war dem blauen Einkaufsbändchen beschieden, das die Standortgemeinschaft Witten-Mitte am 8. Dezember für den Handel eingeführt hatte. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Was auf dem Weihnachtsmarkt von Anfang möglich war – grünes Bändchen nach einmaliger Impfpass-Kontrolle -, kam durch die verschärfte 2G-Regelung im Einzelhandel am 8. Dezember zwar auch verspätet in Witten an, allerdings nur in einigen wenigen Geschäften, die ein blaues Armband einführten. Am Freitag (10.12.) vergangener Woche kassierte das Ordnungsamt dann plötzlich beide Bändchen ein. Die von der Standortgemeinschaft eingeführte Regelung für den Handel war gar nicht offiziell genehmigt gewesen.

Nun aber hat die Ordnungsbehörde ein neues einheitliches Konzept von Stadtmarketing und Standortgemeinschaft abgesegnet. Die Kunden sollen ab 16. Dezember ein türkisfarbene Armband für Handel und Budenzauber bekommen – nach der einmaligen Überprüfung in einer von sechs Ausgabestellen.

Wieder sechs Ausgabestellen für 30.000 neue Armbänder in Witten

Dabei handelt es sich um dieselben Läden, die für den Handel zeitweise schon das blaue Band angeboten hatten: Gassmann, Genussgalerie Hafer, Busenfreundin, Intersport, Maxim Shoes auf der Ruhrstraße und das Tourist- und Ticketcenter am Rathaus. Diese wenigen Geschäfte seien ausgewählt worden, um sicherzustellen, dass an diesen Stellen wirklich kontrolliert werde, heißt es beim Stadtmarketing.

Auch interessant

Das Armband muss direkt „unter Aufsicht an der Ausgabestelle“ angelegt werden. Damit solle eine Weitergabe verhindert werden. 30.000 Exemplare sind bestellt. Sie sollen am Mittwoch beim Stadtmarketing eintreffen und dann voraussichtlich ab Donnerstag an den genannten Stellen zu haben sein. Allerdings gibt es bereits Kritik an der neuen Lösung.

Kritik der Wittener Schausteller: Bändchen auf Weihnachtsmarkt nicht zu bekommen

Weihnachtsmarktbesucher in Witten müssen derzeit an jedem Stand ihren Impfpass vorzeigen.
Weihnachtsmarktbesucher in Witten müssen derzeit an jedem Stand ihren Impfpass vorzeigen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Suboptimal“ nennt sie Thomas Grass, Vorsitzender des Schaustellerverbandes und Chef der Glühweinpyramide am Berliner Platz. „Die Bändchen gibt’s nur in einer bestimmten Zeitspanne“, stellt der 33-jährige ernüchtert fest. Der Weihnachtmarkt aber sei viel länger als die Ausgabestelle in den Geschäften geöffnet, sein Glühweinstand am Freitag und Samstag zum Beispiel bis 22 Uhr. Gäste, die dort erst abends eintreffen, bekommen also kein Bändchen mehr, wenn sie es sich nicht vorher schon besorgt haben.

Dennoch ist Grass froh, dass nach dem Einkassieren der grünen Papierstreifen für den Weihnachtsmarkt nun überhaupt wieder eine Lösung gefunden wurde, die das Prozedere zumindest erleichtere. „Ich hätte mir aber gewünscht, dass wir am Berliner Platz und der Rathausplatz auch Vergabestelle geworden wären“, sagt er.

Stadtmarketing: Weihnachtsmarkt am 23. Dezember zu Ende. Deshalb auf Handel konzentriert

Dass diesem Wunsch nicht gefolgt wurde, begründet das Stadtmarketing mit dem absehbaren Ende des Weihnachtsmarktes am 23. Dezember. „Da die Pandemie länger dauert, haben wir uns auf den Handel konzentriert“, heißt es.