Witten. Unter strengeren Corona-Regeln ist jetzt der Weihnachtsmarkt in Witten eröffnet worden. Schausteller und Besucher machten vor, wie es gehen kann.

Ganz im Zeichen von Corona stand die feierliche Eröffnung des Weihnachtsmarktes am späten Donnerstagnachmittag. Viele Menschen folgen der Bitte des Bürgermeisters und tragen Maske, wenn sie nicht gerade am Glühwein nippen, und halten Abstand. Alle Besucherinnen und Besucher müssen – außer den Kindern – geimpft oder genesen sein. Es gilt die 2-G-Regel. Schausteller weisen auf die Bestimmungen hin und fragen – teilweise – nach dem Impfpass.

Beim Laternenumzug in Witten durfte nicht gesungen werden

Nach zwei Jahren schmeckt der erste Glühwein besonders gut: Olaf (v.li.), Sabine und Frank genießen die ersten Stunden auf dem  Weihnachtsmarkt in Witten.
Nach zwei Jahren schmeckt der erste Glühwein besonders gut: Olaf (v.li.), Sabine und Frank genießen die ersten Stunden auf dem Weihnachtsmarkt in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Mit Weihnachtsliedern stimmt der Posaunenchor Bommern auf den Budenzauber ein, den Bürgermeister Lars König um 17.16 Uhr für eröffnet erklärt. Zuvor führen der Nikolaus und Knecht Ruprecht in ihren langen Gewändern den Laternenumzug von der Stadtgalerie zum Rathausplatz an – der allerdings ganz still bleibt. Es darf nicht gesungen werden. „Eher traurig“ findet das Birgit Backhaus (57), die für ihr Enkelkind gerne „Laterne, Laterne angestimmt hätte.

Doch die vielen Eltern, die mit ihren Kindern gekommen sind, sind froh, dass der Weihnachtsmarkt trotz der vierten Pandemie-Welle überhaupt stattfinden kann. „Mit 2G und Maske geht es“, sagen die Mütter Nadine und Sandra (41), „und es darf nicht so voll sein.“

Tatsächlich hält sich der Andrang an diesem ersten Tag in Grenzen, auch noch an den Glühweinbuden. „Wenn es voller werden sollte, mache ich mich schnell vom Acker“, sagt Jürgen Richling (75), der mit Ehefrau Helga (74) das erste Heißgetränk nach zwei Jahren an der Glühwein-Pyramide bestellt. Dort ermahnen rote Teppiche auf dem Boden die Gäste, Abstand zu halten. Am Tresen wird man nach dem Impfpass gefragt und bekommt ein grünes Armband, so dass man bei künftigen Kontrollen sofort als geimpft bzw. genesen zu erkennen ist.

Glühwein in der Gondel: Schausteller zeigen Fantasie beim Thema „Sicherheit“

Vom Himmel hoch, da komm ich her: Das neue Christkind Anna lässt den Weihnachtsstern vom Rathausturm in Witten hinabgleiten.
Vom Himmel hoch, da komm ich her: Das neue Christkind Anna lässt den Weihnachtsstern vom Rathausturm in Witten hinabgleiten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Fantasie beim Thema „Sicherheit“ zeigen auch einzelne Schausteller. An dem großen Glühwein-Zelt auf dem Rathausplatz gibt’s draußen im Skicenter sechs Gondeln, wo man sich mit seinen Freunden oder der Liebsten zurückziehen kann – mit Tisch und stimmungsvollem grünen Licht.

Apropos stimmungsvoll. Der Rathausplatz wirkt atmosphärisch dichter und schöner geschmückt als in früheren Jahren – nur das große Kinderkarussell vor dem Rathaus blinkt ein wenig grell. Dort, vom Turm aus, lässt das neue Christkind Anna um 17.10 Uhr den gelben Weihnachtsstern unterm blauen Himmelszelt hinabgleiten. Gespannt hören alle zu, wie die 20-Jährige ihr Sprüchlein aufsagt: „Ich, das Christkind im silbernen Kleid, eröffne jetzt die Weihnachtszeit!“

Die Kinder machen große Augen, der Posaunenchor spielt „Lasst uns froh und munter sein“, an den Buden dampfen Crêpes. Bürgermeister König spricht in seiner kurzen Eröffnungsrede von den Herausforderungen in diesem Jahr – Flut, Corona, Cyberattacke – und dass man nun ein ganz wichtiges Zeichen gerade für die Kleinsten setzen wolle. Königs Appell: „Wir alle tragen ein Stück weit Verantwortung, dass der Weihnachtsmarkt in den nächsten Wochen bestehen kann.“