Witten. Weil kein Konzept vorlag, hat die Stadt die Bändchenregelung für Weihnachtsmarkt und Handel einkassiert. Nun soll eine neue Lösung in Witten her.

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Grünes Bändchen für den Weihnachtsmarkt, ein blaues fürs Shopping: Diese Zeiten sind in Witten nun auch schon wieder vorbei. Das Ordnungsamt hat die vereinfachten 2G-Kontrollen mittels Papierstreifen wieder einkassiert. Stadtmarketing und Händler hatten ihr Konzept von der Stadt nicht vorab genehmigen lassen.

Dabei sei es nicht um inhaltliche Fehler bei der Umsetzung der Coronaschutzverordnung gegangen, betont die Stadtverwaltung, sondern allein um die offizielle Genehmigung des Verfahrens. „Auch dann, wenn es eine Idee gibt, die anderswo ebenfalls praktiziert wird, muss das in jeder Kommune einmal formell genehmigt werden“, sagt Sprecherin Lena Küçük. Das sei auch sinnvoll, denn das Gesetz räume Ermessensspielräume für die Kommunen ein. „Bislang hat ein solches Konzept dem Ordnungsamt aber nicht zur Genehmigung vorgelegen“, so Küçük am Montagmittag (13.12.).

Grüne Bändchen sind auf dem Wittener Weihnachtsmarkt nicht mehr gültig

Die Folge: Die grünen Bändchen, die Besucherinnen und Besucher nach der Kontrolle ihres Impfstatus an einem Stand oder beim Tourist- und Ticket-Service bekommen konnten, sind nicht mehr gültig. Seit Freitag werden alle Gäste auf dem Weihnachtsmarkt wieder an den Gastronomieständen einzeln von den Schaustellern kontrolliert. Auch in den Geschäften gilt: Vorm Eintreten müssen immer erst Impfnachweis und Personalausweis gezeigt werden.

Die Einkaufsbändchen von Standortgemeinschaft und Stadtmarketing haben erst einmal ausgedient. Es soll aber bald eine neue Lösung geben.
Die Einkaufsbändchen von Standortgemeinschaft und Stadtmarketing haben erst einmal ausgedient. Es soll aber bald eine neue Lösung geben. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

So soll es aber nicht lange bleiben. Es werde mit Hochdruck an einer neuen Lösung gearbeitet, versichern Standortgemeinschaft und Stadtmarketing einhellig. Und zwar an einer gemeinsamen. In der Nacht zu Samstag hätten alle Beteiligten zusammengesessen, um ein gemeinschaftliches Konzept für Weihnachtsmarkt, Handel und Gastronomie zu erarbeiten, das dann vom Ordnungsamt abgesegnet werden soll.

Neue gemeinsame Lösung soll bald vorgelegt werden

„Das Hin und Her mit den Bändchen muss aufhören“, sagt Angelika Bilow-Hafer von der Standortgemeinschaft Witten-Mitte. „Aber wir sind auf einem sehr guten Weg und haben eine hervorragende gemeinsame Lösung gefunden.“ Es könne nur eine Frage von Stunden sein, bis die Genehmigung vorliegen werde. Die Stadt versichert, am Ordnungsamt würde es nicht scheitern. Das Konzept werde sofort vorrangig bearbeitet, sobald es eingeht, so Küçük.

In der Stadtgalerie haben bislang nicht alle Filialisten die Bändchen gelten lassen, sondern lieber selbst kontrolliert. Ob sich das mit der neuen Regelung ändert?
In der Stadtgalerie haben bislang nicht alle Filialisten die Bändchen gelten lassen, sondern lieber selbst kontrolliert. Ob sich das mit der neuen Regelung ändert? © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Sollten die Pläne genehmigt werden, wird es vermutlich bald spezielle, ausdrücklich benannte Ausgabestellen für die Bändchen geben. Bislang hatten alle Schausteller und einige wenige Läden die (verschiedenen) Papierstreifen fürs Handgelenk verteilt. Mit den neuen Ausgabestellen soll sichergestellt werden, dass die nötigen Dokumente vor Ausgabe der Bänder wirklich ordnungsgemäß und sicher kontrolliert würden, so das Stadtmarketing.

Gültigkeitsdauer der Bänder ist noch unklar

Unklar ist noch, ob die Bändchen dann für einen oder mehrere Tage gültig sein werden. Zunächst hatte die Schutzverordnung tagesaktuelle Kontrollen verlangt – die war mit den Wittener Bändchen aber nicht gegeben. Andere Städte wie Dortmund setzen schon seit letzter Woche auf täglich wechselnde Farben bei den Streifen. Das ist aber nach der jüngsten Änderung der Verordnung, die seit dem 9. Dezember gilt, nicht mehr unbedingt nötig – wenn das Ordnungsamt als zuständige Behörde es anders, also für einen längeren Zeitraum, erlaubt. „Diese Frage wird jetzt noch zu klären sein“, so die Stadtmarketing-Chefin Silvia Nolte.

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Sicher ist: Eine Stempel-Lösung, wie sie etwa im Ruhrpark praktiziert wird, wird es in Witten nicht geben. Die sei unhygienisch und in diesen Zeiten nicht angemessen, sagt Angelika Bilow-Hafer von der Standortgemeinschaft. „Wir wollen für Witten lieber eine ordentliche und saubere Lösung – selbst wenn es dann einen Tag länger dauert, bis sie beschlossen ist.“ Die Kunden hätten mit den Kontrollen ohnehin kein Problem. „Sie haben beim Reinkommen schon den Nachweis in der Hand.“