Witten. Schon bald müssen Schülerinnen und Schüler wieder Maske im Unterricht tragen. Die Reaktionen auf die Entscheidung fallen in Witten positiv aus.

Aller Voraussicht nach werden die Schülerinnen und Schüler bald wieder mit einer Maske im Unterricht sitzen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer wird das dem Kabinett vorschlagen. Wann genau das Ganze in Kraft tritt, steht noch nicht fest. In Witten wird die Entscheidung positiv aufgenommen.

„Ich würde mich freuen, wenn die Maskenpflicht wieder eingeführt wird“, sagt Schulleiter Olaf Schmiemann vom Berufskolleg. An seiner Schule würde es viele Schülerinnen und Schüler geben, die auch jetzt schon weiter mit Mund-Nasen-Schutz im Unterricht sitzen – aber auch eben einige ohne. „Ich glaube, dass sich dann auch diejenigen sicherer fühlen, die die Maske sowieso weiter getragen haben.“ Für ihn sei es eine leichte Maßnahme, um sich vor Infektionen zu schützen. „Es ist gut, wenn wir erst alle Maßnahmen ausspielen, bevor es wieder zu Schulschließungen kommt“, so Schmiemann.

Dirk Gellesch vom Ruhrgymnasium hätte sich Pflicht schon früher gewünscht

Das sei an seiner Schule wohl zu stemmen. „Wir könnten schnell umschalten.“ Auch vorgezogene Ferien werden derzeit diskutiert. „Wenn es hilft, dann gehen wir 14 Tage vor dem Fest in den Distanzunterricht“, so Schmiemann. Generell hofft er aber, dass die Schulen weiter aufbleiben.

Für Dirk Gellesch, Direktor des Ruhr-Gymnasiums in Witten, hätte die Maskenpflicht schon früher wieder eingeführt werden können.
Für Dirk Gellesch, Direktor des Ruhr-Gymnasiums in Witten, hätte die Maskenpflicht schon früher wieder eingeführt werden können. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dirk Gellesch vom Ruhr-Gymnasium hätte sich die Wiedereinführung der Maskenpflicht schon früher gewünscht. „Wir müssen einfach schneller reagieren.“ Alles was hilft, müsse nun schnell umgesetzt werden. „Die Maske gehört dazu“, so Gellesch. Dennoch würde er sich eine flexible Handhabung wünschen. „Es wäre gut, wenn man den Mund-Nasen-Schutz im Sprachunterricht für kurze Zeiträume abnehmen könnte.“

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Besonders an Grundschulen, in Witten sind derzeit die Brenschen-, Pferdebachschule und die Herbeder Grundschule betroffen, trifft das Virus auf ungeimpfte Schülerinnen und Schüler. „Man muss diese ungeschützte Gruppe natürlich besonders schützen. Da helfen Masken“, sagt Susanne Daum von der Bruchschule. Auf der anderen Seite habe man in den letzten Wochen gemerkt, wie sehr die Kinder es genossen haben, sich endlich mal wieder ganz zu sehen. „Auch die Lehrkräfte fanden es schön, allen wieder ins Gesicht zu schauen.“ Die Infektionslage mache schärfere Maßnahme nun aber notwendig.

Schulleiterin der Bruchschule in Witten fordert klare Ansagen

Sie hofft auf klare Ansagen der Politik. „Es ist wichtig, dass es wirklich eine Pflicht gibt und nicht nur Empfehlungen.“ Empfehlungen seien den Schülern und Eltern schwer zu vermitteln. Einige Kinder hätten die Maske auch in den letzten Wochen weiter getragen.

Sie vermisst bei der ganzen Diskussion die Verhältnismäßigkeit. „Wenn 20.000 Menschen jede Woche ins Fußballstadion dürfen, ist es für mich schwierig, wieso immer über die Schulen gesprochen wird.“ Sie hofft, dass man einer erneuten Schulschließung oder vorgezogenen Ferien entgeht. „Das würde auch wieder eine Notbetreuung bedeuten.“ Das Problem: Das Personal sei dafür normalerweise nicht vorhanden.

Kreis schreibt Brief ans Schulministerium

Auch der Ennepe-Ruhr-Kreis ist für die Wiedereinführung der Maskenpflicht an Schulen. In der vergangenen Woche habe man bereits einen Brief an das Schulministerium geschrieben und für den Mund-Nasen-Schutz im Unterricht geworben.„„Medizinische Masken können ein wirksamer Schutz gegen die Verbreitung von Aerosolen im Klassenzimmer sein. Darauf sollte bei den aktuell deutlich steigenden Infektionszahlen niemand verzichten“, sagt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein.

„Ich habe es schon nicht verstanden, wieso man die Maskenpflicht überhaupt abgeschafft hat“, sagt Michael Günzel von der Holzkamp-Gesamtschule. Es sei absehbar gewesen, dass die Zahlen wieder hochgehen. Deshalb ist er froh, dass die Schüler bald wieder mit Mund-Nasen-Schutz im Unterricht sitzen müssen. Für ihn wäre auch ein früherer Start der Weihnachtsferien ein probates Mittel im Kampf gegen die Pandemie. „Die Q2 könnte dann noch ihre Klausuren schreiben, während der Rest zu Hause bleibt.“ Im Hinblick auf die Coronazahlen müsse man eben alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Laut Schulministerin Yvonne Gebauer ist das „zum jetzigen Zeitpunkt“ aber nicht zu erwarten. Die Maske hingegen wird in jedem Fall wieder in den Unterricht zurückkehren.