Witten. Wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie steht ein Wittener vor Gericht. Die Polizei fand bei ihm über 3000 Videos und Fotos.

Wegen Besitz und Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Videos und Fotos ist ein 46-jähriger Wittener vor dem Amtsgericht angeklagt. Mehr als 3000 Videos und Fotos haben Polizeibeamte bei dem Mann gefunden, verteilt auf Handys, Tablet und Laptop. Quälend lange 15 Minuten dauerte am ersten Prozesstag am Mittwoch allein die Anklageverlesung, in der nur ein Teil der beschlagnahmten Videos und deren Inhalt beschrieben wurde.

Die Dateien würden „tatsächlichen Missbrauch“ dokumentieren, so die Staatsanwaltschaft. Zum Teil befinden sich in dem beschlagnahmten Material aber auch gezeichnete Darstellungen von Kindern im japanischen Stil (Anime). Über Whatsapp, Skype und eine Filesharing-Plattform hat der Mann laut Anklage auch kinderpornografische Inhalte an andere Personen weitergeleitet bzw. mit diesen ausgetauscht.

46-jähriger Angeklagter aus Witten steht unter Betreuung

Der 46-Jährige, der unter Betreuung steht und in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe arbeitet, hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zugegeben. Während der gesamten Verhandlungen saß er mit gesenktem Kopf neben seinem Verteidiger. Wenn er sprach, dann so leise, dass man ihn kaum verstehen konnte. „Ich sehe, es ist ihnen sichtlich unangenehm“, so die Vorsitzende Richterin.

Weil der Mann selbst in seiner Kindheit sexuell missbraucht worden und Gewalt erlebt haben soll, unterbrach das Gericht die Verhandlung. Zunächst soll nun ein Sachverständiger ein Gutachten über den Angeklagten erstellen, um dessen Schuldfähigkeit zu klären.