Witten. Axel Echeverria aus Witten hat für die SPD deutlich den Wahlkreis 139 gewonnen. Damit hat er es auch allen internen Kritikern gezeigt.

Die SPD selbst hätte wohl nicht geglaubt, dass ihr Sieg in Witten und im Wahlkreis 139 so deutlich ausfiele. Kandidaten-Neuling Axel Echeverria, der nicht unumstritten war, hat es bei dieser Bundestagswahl allen gezeigt. Mit ihm kann man Wahlen gewinnen. Das dürfte auch die letzten Kritiker innerhalb der Partei verstummen lassen.

Dem 41-jährigen Parteivorsitzenden ist es gelungen, mit einem jungen Team einen überzeugenden Wahlkampf hinzulegen. Und offenbar auch die ein oder andere Stimme aus dem linken, grünen oder sogar schwarzen Lager abzufischen. Die Wunden, die die letzten Wahlen geschlagen haben, dürften jetzt zwar nicht gleich vergessen sein. Aber dieser Sieg könnte auch für Aufbruchstimmung in der Ortspartei sorgen.

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Echeverria wird nun zeigen müssen, dass er mehr als ein zuverlässiger Parteisoldat und Funktionär ist, sondern wirklich in Berlin und im Wahlkreis für die Menschen etwas erreichen kann und will. Dass er mit seiner jungen Familie fest in Witten angebunden ist, diesen Vorteil sollte er nutzen. Die Menschen zwischen Breckerfeld und Witten brauchen keinen Politiker in Berlin, der sich nur vor Wahlen daran erinnert, wo er herkommt.

Für den Abgeordneten aus Witten gibt es in Berlin eine Menge zu tun

Denn es gibt eine Menge zu tun. Egal, welches Regierungsbündnis am Ende herauskommt: Gerade in puncto Altschuldenfonds muss sich endlich was tun. Man braucht sich die kaputten Straßen doch nur anzusehen. Wenn Bund und Land die Städte nicht spürbar entlasten, ändert sich nichts daran.

Die CDU geht vor Ort stark geschwächt aus dieser Bundestagswahl hervor. Hatte sie sich doch viel mehr mit ihrem beliebten Kandidaten erhofft. Auch die erfolgsverwöhnten Grünen mussten trotz Stimmenverdoppelung feststellen: Die Bäume wachsen nicht mehr in den Himmel. Genosse Bundestrend lässt ebenfalls grüßen.