Witten. Seit dem 20. August müssen Ungeimpfte für bestimmte Anlässe ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen. Doch die Tests sind nicht ganz billig.
Besuche in Clubs, Hochzeiten mit Tanz, Bordelle – bei einer Inzidenz über 35 ist all das nur noch mit PCR-Test möglich. Es sei denn, man ist vollständig geimpft oder genesen. So schreibt es die Corona-Schutzverordnung vor, die seit dem 20. August gilt. Wo sich Wittenerinnen und Wittener auf diese Weise testen lassen können, haben wir in einer Übersicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zusammengefasst.
Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das auch das Schnelltestzentrum in der Werkstadt betreibt, führt von Montag bis Freitag, 8 bis 13 Uhr, PCR-Tests durch. Wittenerinnen und Wittener müssen sich per Mail oder telefonisch anmelden und dann zum vereinbarten Termin zur Annenstraße 7 kommen (nicht ins Schnelltestzentrum). Bis das Ergebnis des Tests vorliegt, dauert es in der Regel ein bis zwei Tage. Kosten: 78 Euro.
Die Nachfrage nach PCR-Tests in Witten ist mit der neuen Corona-Schutzverordnung aber offenbar nicht gestiegen. Sie sei „deutlich geringer als bei den Schnelltests“, sagt Jens Struppek vom DRK. Primär benötigten die Bürgerinnen und Bürger den PCR-Test vor einer Urlaubsreise. Inzwischen gebe es zwar auch immer häufiger Anfragen zu Tests vor Veranstaltungen, so Struppek, aber das seien Einzelfälle.
Mehr Infos: www.drkwitten.de/angebote/corona/pcr-test.html
Schnelltestzentrum auf dem Ostermann-Parkplatz
Auch bei der Teststelle auf dem Ostermann-Parkplatz in Witten-Rüdinghausen sind es überwiegend Urlauber, die nach PCR-Tests fragen. Wer die Chekko-App auf dem Smartphone habe und vor 14 Uhr getestet würde, könne noch am selben Tag mit dem Ergebnis rechnen, so Dr. Matthias Thöns. Es werde in der App angezeigt. Aktuell führe das Team vor Ort zwischen einem und fünf PCR-Tests pro Tag durch.
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Thöns sieht die Verpflichtung zu PCR-Tests für bestimmte Anlässe kritisch. Ein „Riesennachteil“ sei, dass das Ergebnis im Vergleich zum Schnelltest zum Teil so spät komme, dass Betroffene das Virus in der Zwischenzeit noch verbreiten könnten. Das wiege den „kleinen diagnostischen Vorteil, dass PCR-Tests genauer sind,“ nicht auf, so der Mediziner. Am besten schütze man sich und andere vor einer Infektion mit dem Coronavirus, wenn man sich impfen lasse.
Die Teststelle bei Ostermann ist montags bis samstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Die Kosten für einen PCR-Test liegen hier bei 90 Euro.
Mehr Infos: www.coronatest-witten.de
Hausärztinnen und -ärzte
Auch Hausärztinnen und -ärzte in Witten führen PCR-Tests durch. Vor allem dann, wenn der Verdacht besteht, dass jemand mit dem Coronavirus infiziert sein könnte. Etwa 30 PCR-Tests pro Tag zählt zum Beispiel Dr. Arne Meinshausen, aber „so gut wie keinen für Sonderfälle“. Vereinzelt gebe es Anfragen von Reisenden oder Menschen, die den Nachweis für die Reha brauchen. Doch insgesamt sei „die Privatnachfrage nach PCR-Tests verschwindend gering im Moment“, so Meinshausen.
Über Gründe möchte der Mediziner nicht spekulieren, verweist aber darauf, dass man mit Kosten von mindestens 60 Euro für einen solchen Test rechnen müsse. „Da ist der PCR-Test schon teurer als das Hochzeitsgeschenk.“ Dennoch hält er sie für sinnvoll und zuverlässiger als manchen Schnelltest.
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Vor allem für Ungeimpfte stellten PCR-Tests eine gute Möglichkeit dar, ihr Umfeld zu schützen, so Meinshausen. Insbesondere mit Blick auf Kinder unter zwölf Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist, fordert er eine Nachweispflicht für Menschen, die eine Impfung ablehnen: „Der Kontakt, zum Beispiel bei Feiern, muss reglementiert werden – und wenn es mit PCR-Tests ist.“
Teststelle in der Stadtgalerie
Das Testzentrum in der Wittener Stadtgalerie bietet bislang keine PCR-Tests an. Doch immer häufiger fragten Bürgerinnen und Bürger nach diesem Testverfahren, berichtet Betreiberin Mürvet Kesmen. „Wir holen gerade Angebote ein. Es soll so schnell wie möglich losgehen.“