Witten. Euronics Kutsch zieht um, die Eheleute Schemmann eröffnen im Ladenlokal an der Ruhrstraße in Witten ein neues Geschäft. Was dort geplant ist.
Auf der Ruhrstraße tut sich was: Das Geschäft Euronics Kutsch wird dort zum Monatsende schließen und ab September an der Dortmunder Straße zu finden sein. Im jetzigen Kutsch-Ladenlokal werden die Hauseigentümer Schemmann ein neues, großes Geschäft eröffnen, in dem unter anderem Mode und Delikatessen angeboten werden sollen.
Vor 128 Jahren wurde das Elektrohaus Kutsch an der Ruhrstraße gegründet. 2011 war der Wittener Traditionsbetrieb von der Ruhrstraße 41 in das Haus Ruhrstraße 21 umgezogen - in das frühere Ladenlokal des Glas-, Porzellan- und Haushaltswaren-Geschäftes Schemmann, das nach 139 Jahren geschlossen wurde. Kutsch-Chef Peter Brors verkauft am Geschäftsstandort neben Elektroartikeln und Unterhaltungselektronik auch Hausgeräte - etwa Herde, Waschmaschinen und Trockner, aber auch Espresso-Maschinen und Toaster.
Ein Jahr lang einen neuen Firmensitz in Witten gesucht
Der zehnjährige Mietvertrag für Kutsch läuft jetzt aus. Man habe sich mit den Hauseigentümern auf keine Verlängerung verständigen können, sagt Peter Brors. Ein Jahr lang hat der heute 72-Jährige mit seinem Sohn Matthias nach einem neuen Firmensitz in Witten gesucht. Auch die städtische Wirtschaftsförderung machte dem Fachhandelsgeschäft, das auch eine Werkstatt betreibt, Angebote. „Die waren für uns aber nicht passend“, so Brors. Fündig wurden er und sein Sohn schließlich an der Dortmunder Straße, gleich neben dem dortigen Toom-Baumarkt. Im Gebäude, in das Euronics Kutsch in die erste Etage zieht, findet man im Erdgeschoss den Fachmarkt Hammer.
Kutsch ist Mitglied einer Einkaufskooperation
2005 trat Kutsch der Einkaufskooperation Euronics (Ditzingen) bei, die günstige Waren liefern kann. Peter Brors: „Damit können wir Preise wie der Onlinehandel anbieten.“
Die Euronics Deutschland eG arbeitet nach dem genossenschaftlichen Prinzip. Die zumeist inhabergeführten mittelständischen Fachgeschäfte und Fachmärkte sind eigenständig am Markt unterwegs.
Derzeit werden die neuen 1000 Quadratmeter großen Geschäftsräume umgebaut. Ab dem 1. September sollen Kunden bereits willkommen geheißen werden, obwohl die Baumaßnahmen dann noch nicht abgeschlossen sind, sagt Matthias Brors. Am 28. August öffnet sich bei Kutsch zum letzten Mal die Ladentür an der Ruhrstraße. Ein großer Vorteil des neuen Standortes seien auch die zahleichen kostenlosen Parkplätze vor dem Geschäftshaus, findet der Fachhändler. An der Ruhrstraße hätten Kunden leider beim Überschreiten der Parkzeit stets mit Knöllchen vom Ordnungsamt rechnen müssen. Peter Brors: „Es gibt auch Leute, die direkt weiter zum Ruhrpark gefahren sind, wenn sie an der Ruhrstraße keinen Parkplatz gefunden haben.“
Schemmanns wollen Mitte September ihr neues Geschäft eröffnen
Mit dem Umzug an die Dortmunder Straße wird es auch einen Wechsel auf dem Kutsch-Chefsessel geben. Matthias Brors löst seinen Vater als Inhaber ab, der künftig nur noch vormittags im Geschäft sein möchte, um sich „dann nach und nach“ weiter aus dem Arbeitsleben zu verabschieden. „Ich habe einen großen Garten, möchte noch reisen und werde mich nicht langweilen“, merkt der 72-Jährige schmunzelnd an.
Zurück zu den Wurzeln heißt es für Monika und Peter Schemmann. Nach dem Auszug von Kutsch wollen sie ihr früheres Ladenlokal beziehen. Monika Schemmann, die an der Ruhrstraße das Mode- und Schmuckgeschäft „Pippi-Lotta“ betreibt: „Vorher wird noch renoviert.“ Das ehrgeizige Ziel: Schon Mitte September soll das neue Geschäft eröffnet werden.
„Pippi-Lotta“ soll ein Outlet-Shop werden
Im Erdgeschoss sollen Delikatessen angeboten werden, außerdem wird es einen Küchen-Shop mit Töpfen, Pfannen, Besteck und anderen Küchenhelfern geben. Auch eine Geschenkartikel-Abteilung mit Kleinmöbeln sei geplant, sagt Monika Schemmann. Der Mittelpunkt im Erdgeschoss sei eine Bar, in der nicht nur Latte Macchiato, sondern auch alkoholische Getränke und „Häppchen“ angeboten werden. Auf der ersten Etage will Monika Schemmann Mode und Schmuck verkaufen. Ihr Laden „Pippi-Lotta“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll ein Outlet-Shop werden.