Witten. Am Freitag durfte der Einzelhandel für „Click & Meet“ wieder öffnen. Doch für viele Läden lohnt sich das nicht. Wer macht dennoch mit?

Geimpfte, Genesene und Getestete: Für sie durfte der Einzelhandel in Witten am Freitag (7.5.) wieder öffnen. Doch in der Innenstadt war trotzdem nicht viel los. Lange Schlangen bildeten sich allein vor dem Schnelltestzentrum in der Stadtgalerie und einem neu eröffneten Bubble-Tea Laden gegenüber. Ein Rundgang zeigt: Für viele Ladenbesitzer lohnt sich das Öffnen unter „Click & Meet“-Bedingungen nicht.

Warteschlangen gab es am Freitag vor allem am Corona-Testzentrum in der Stadtgalerie.
Warteschlangen gab es am Freitag vor allem am Corona-Testzentrum in der Stadtgalerie. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Auf der Bahnhofsstraße öffneten am Freitag zum Beispiel Jeans Fritz, Schuhhaus Klauser und Woolworth zum Terminshopping. „Wir hatten schon ein paar Kunden, aber es muss sich jetzt erstmal wieder rumsprechen, dass geöffnet ist“, sagt Alexandra Weber, Verkaufsleiterin bei Jeans Fritz. Das Bekleidungsgeschäft wirbt mit Rabatten bis zu 70 Prozent. Auf der Anrichte im Eingang liegen Flyer vom Schnelltestzentrum in der Stadtgalerie. Dennoch ist der Laden am Freitagmittag meistens leer.

Bei vielen Wittener Läden bleiben die Rollläden unten

Das Bekleidungsgeschäft Soccx/Camp David nebenan hat nicht geöffnet. Im Fenster hängt ein Zettel: „Click & Meet“ sei für das Geschäft „nicht ansatzweise wirtschaftlich zu betreiben.“ Stattdessen verweisen die Betreiber auf den Online-Shop. Auch für den Euro-Shop und den Juwelier Gerling scheint sich das Konzept nicht zu lohnen – sie sind ebenfalls geschlossen.

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Der Juwelier Atagold auf der unteren Bahnhofstraße ist zwar geöffnet, aber nur für den Türverkauf. Verkäuferin Hafize Atar sagt: „Tests und Termine machen die Leute sowieso nicht, das brauchen wir gar nicht anzubieten.“ Wenn jemand etwas kaufen möchte, zeige sie die Schmuckstücke einfach an der Tür. Die wenigen Kunden, die kommen, bräuchten ohnehin fast nur Reparaturen.

Deichmann Filialleiterin: „Besser als gar nichts“

Vor dem Schnelltestzentrum in der Stadtgalerie stehen am Freitagmittag einige Menschen Schlange. Mit dem negativen Ergebnis in der Hand geht es direkt zum Shoppen, zum Beispiel bei New Yorker, H&M, Kult oder Deichmann. Auch Kik neben der Stadtgalerie profitiert von dem Testzentrum. „Wir hatten heute bestimmt schon 30 oder 40 Kunden“, sagt Verkäuferin Christiane. Anke Heitmann, Filialleiterin bei Deichmann, ist froh darüber. „Es kommen ein paar Leute mit einem frischen Test zu uns hoch. Das ist besser als gar nichts.“ TK-Maxx und Nanu Nana haben dagegen nicht geöffnet.

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Sandra Degner ist mit ihren zwei Kindern auf dem Weg zu Deichmann. Den Schnelltest hat die Wittenerin in der Wiesenstraße gemacht. Auf die Frage, ob sie etwas bestimmt sucht, antwortet sie: „Nein, ich will nur mal schauen. Neue Schuhe für die Kinder habe ich natürlich schon im Internet bestellt. Die Regeln ändern sich ja andauernd.“

Mehr Bilder vom ersten Shopping-Tag mit gelockerter Bundes-Notbremse gibt es auf waz.de/witten