Witten. Meinhold Hafermann reicht es. Der Reisebusunternehmer aus Witten setzt sich jetzt bei der Kanzlerin für die Reisefreiheit von Geimpften ein.

Das Coronajahr 2020 hat das Wittener Familienunternehmen Hafermann Reisen nach eigenen Angaben um 20 Millionen Euro Umsatz gebracht. Jetzt hat sich Meinhold Hafermann in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Arnim Laschet gewandt. Ihm geht es um die Wiederherstellung der Grundrechte, insbesondere der Reisefreiheit und der freien Berufsausübung.

Der Reisebusunternehmer betont in seinem Schreiben, dass er sich freue, „dass die Impfungen nun endlich an Fahrt aufgenommen haben“ und die Bevölkerung in den nächsten Monaten geimpft sein werde. Er fordere, dass er und alle anderen bereits voll geimpften Menschen sowie von Covid Genesene ihre Grundrechte wie etwa die Reisefreiheit, die freie Berufsausübung und Ausgangsmöglichkeiten „sofort voll zurückerhalten“. „Ich will auch wieder meinen Beruf als Busreiseveranstalter voll ausüben können und wieder Umsätze und Gewinne erzielen, damit ich den Staat von Hilfen zukünftig entlasten kann“, so Hafermann weiter. Er möchte sich in Deutschland frei bewegen, ins Ausland verreisen und ohne Quarantäne-Auflagen nach Deutschland zurückkehren dürfen.

Anfang des Jahres hatte Hafermann aus Witten seinen Kunden über 2000 Ferienreisen für 2021 angeboten

Anfang des Jahres hatte der Unternehmer optimistisch auf die Coronaschutz-Impfungen gesetzt und seinen Kunden für das Jahr 2021 über 2000 Ferienreisen angeboten. Im Schreiben an die Kanzlerin heißt es, er plane am 31. Mai mit einer Reisegruppe, die aus voll geimpften und genesenen Menschen bestehe, sieben Tage lang Rügen zu besuchen. Im Mai und Juni möchte er der gleichen Personengruppe Flusskreuzfahrten auf dem Rhein anbieten. Hafermann: „Das dürfen wir aber nicht.“ Laut Infektionsschutzgesetz seien touristische Busverkehre und Flusskreuzfahrten ab einer 7-Tage-Inzidenz über 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen untersagt. Dies gelte für die Abfahrtsorte und die Gebiete, die man während einer Reise besuche.

Ähnliche Reiseverbote würden auch in den Coronaschutzverordnungen der Länder stehen, beklagt Hafermann. Für ihn gelte seit über sieben Monaten ein Berufsverbot. „Unsere Reisebusse sind abgemeldet und stehen in der Halle.“ Der Unternehmer kündigt an, dass er seine Grundrechte beim Bundesverfassungsgericht einklagen werde, wenn die Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte und Genesene sowie die Reisebus- und Flusskreuzfahrtverbote nicht sofort aufgehoben würden.