Witten. Die NRW-Zahlen zeigen, dass die Zahl der Intensivpatienten aktuell zunimmt. Ist die Versorgung von Corona-Patienten in Witten noch gewährleistet?
In NRW steigt die Zahl der Corona-Intensivpatienten aktuell stark an. Das geht aus dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor. Doch wie sieht die Situation in den Krankenhäusern in Witten aus?
Im Marien Hospital Witten werden aktuell acht Corona-Patienten behandelt (Stand 6. April). Zwei Patienten, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, befinden sich auf der Intensivstation. „Das sind rund zwölf Prozent der Patienten, die heute auf der Intensivstation behandelt werden“, so Sebastian Schulz, Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe.
Intensivbetten können kurzfristig erweitert werden
Insgesamt gibt es im Marien Hospital 24 Intensivbetten, die zurzeit zu rund 70 Prozent belegt sind. „Dies ist eine normale Auslastung der Intensivstation. Hauptsächlich liegen auf der Intensivstation Patienten, die nicht positiv auf Covid-19 getestet wurden“, ordnet Sebastian Schulz ein. Bei Bedarf könne die Zahl der Intensivbetten aber auch kurzfristig erweitert werden.
Auch im Evangelischen Krankenhaus Witten (EvK) ist die Situation nicht so angespannt, wie die NRW-Zahlen vermuten lassen. Aktuell werden dort stationär 13 Corona-Patienten behandelt, drei liegen auf der Intensivstation, zwei werden beatmet (Stand: 7. April).
Mittlerweile auch vermehrt jüngere Corona-Patienten auf der Intensivstation
Vor Ostern sei die Zahl noch niedriger gewesen, sagt Ingeborg Drossel, Verwaltungsdirektorin am EvK. Da waren es im Schnitt sechs bis sieben Corona-Patienten. Drossel hat aber die Befürchtung, dass es in den kommenden Tagen und Wochen noch mehr werden. „Nach Weihnachten war das auch so“, erinnert sie sich.
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Insgesamt gibt es im EvK in Witten zehn Intensivbetten, die aktuell zu 30 Prozent mit Corona-Patienten belegt sind. Auffällig sei, dass hier nun auch Menschen jüngeren Alters wegen einer Corona-Infektion behandelt werden. Insbesondere der Anteil der 50- bis 60-Jährigen habe zugenommen, so Ingeborg Drossel.
Die Anzahl der Intensivbetten kann auch schwanken. „Wenn Mitarbeiter ausfallen, müssen wir entsprechend Betten schließen“, erklärt die Verwaltungsdirektorin. Dazu sei es in der Pandemie bislang aber nicht gekommen. „Wir hatten Glück“, sagt sie. Allerdings habe das EvK die Intensivstation zu Beginn dieses Jahres bereits einmal schließen müssen, weil keine Betten mehr frei waren. „Die Versorgung in der EN-Region war aber nie gefährdet“, versichert Drossel.