Witten. Zweigleisig geht es nach Ostern weiter: 79-Jährige können einen Termin beim Impfzentrum beantragen, Vorerkrankte beim Hausarzt. So geht es.

Die nächste Impfwelle rollt langsam an: Ab Dienstag, 6. April, können 79-jährige Bürgerinnen und Bürger auch im Ennepe-Ruhr-Kreis Termine für das Impfzentrum in Ennepetal buchen. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen können jetzt ebenfalls einen Termin bekommen – allerdings nicht im Impfzentrum, sondern bei ihrem Hausarzt. Das Impfzentrum hat für diese Gruppe nicht genügend Impfstoff vorrätig.

Geimpft werden sollen die ersten 79-jährigen ab Donnerstag, 8. April. Für Paare gibt es übrigens eine Sonderregelung: Für sie sind gemeinsame Termine möglich, Voraussetzung hierfür ist lediglich, dass eine Person 79 Jahre alt ist. Sobald genügend Impfstoff verfügbar ist, so die Ankündigung des NRW-Gesundheitsministers, werden weitere Jahrgänge Angebote erhalten.

Wittener Hausärzte bekommen 20 Dosen pro Woche

Der neue Erlass des Gesundheitsministeriums würde es auch erlauben, Personen mit Vorerkrankungen Termine im Impfzentrum zu geben. „Bedingung hierfür ist allerdings, dass zugewiesene Impfstoffmengen nicht vollständig genutzt werden können. Genau dies ist bei uns derzeit aber nicht der Fall“, so Jana Ramme von Pandemieteam der Kreisverwaltung.

Vorerkrankte, die geimpft werden wollen, sollten sich daher an ihren Hausarzt wenden. „Wir bekommen pro Arzt zunächst zwar nur 20 Impfdosen pro Woche“, erklärt Dr. Arne Meinshausen von der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten. Er gehe aber davon aus, dass ab der dritten Aprilwoche deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung stehen werde.

Hausärzte impfen zunächst mit Biontech-Mittel

Zu Beginn würden nur die Hausärzte impfen, Fachärzte kämen erst später hinzu, so Meinshausen. Beliefert werden sollen die Praxen von ihren Apotheken mit Biontech-Impfstoff, Astrazeneca werde hingegen nur im Impfzentrum verwendet. Welcher Risikopatient zuerst geimpft wird, dass könnten die Ärzte im Rahmen der Vorgaben selbst entscheiden.

Der Ärztesprecher rechnet mit einem großen Ansturm auf die Hausarztpraxen. „Ich hoffe, wir bringen das gut über die Bühne.“ Er gehe davon aus, dass das Impfen – sobald mehr Impfstoff da ist – vor allem in den praxisfreien Zeiten stattfinden wird – also Mittwochnachmittag und am Wochenende.

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Trotz der drohenden Mehrbelastung drückt Meinshausen beim Impfen weiter auf die Tube: „Es wird Zeit, dass die Jüngeren an der Reihe sind – die wollen schließlich auch endlich wieder frei sein.“ Er bleibe aber davon überzeugt: „Ende Juli sind wir mit allen durch.“

Die Termine für die 79-Jährigen in Ennepetal werden – wie bereits für die Generation 80plus – von der Kassenärztlichen Vereinigung vergeben. Die Telefonnummer lautet unverändert 0800/116117 02, wieder freigeschaltet werden soll zudem das bis dahin überarbeitete Internet-Terminportal www.116117.de.