Witten. Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Witten liegen vor. Eine Realschule und die Hauptschule nehmen zum letzten Mal Schüler auf.
677 Kinder aus Witten haben sich an städtischen weiterführenden Schulen angemeldet, 58 kommen aus den Nachbarstädten dazu. Damit sind die Anmeldezahlen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Nichts Neues in der Schullandschaft? Von wegen: Im Sommer startet der letzte Jahrgang an der Otto-Schott-Realschule. Auch die Hauptschule nimmt zum letzten Mal Kinder auf.
Wegen der Corona-Pandemie konnten sich die Familien der jetzigen Viertklässler nur online über die weiterführenden Schulen informieren. Die „Tage der offenen Tür“, an denen man durch das Gebäude läuft und sich Klassenräume und Lehrer anguckt, fielen aus. Hat sich dies auf die Anmeldungen ausgewirkt?
Gesamtschule
Wie jedes Jahr musste die fünfzügige Holzkamp-Gesamtschule Schüler abweisen. 135 Kinder kann sie aufnehmen, 23 von ihnen kommen aus Herdecke. Sie sind anspruchsberechtigt, da Herdecke keine eigene Gesamtschule bietet. 32 Wittener und ein Herdecker Kind hatten das Nachsehen und wurden abgelehnt.
Anders ist die Situation an der Hardenstein-Gesamtschule, die zum zweiten Mal hintereinander weniger Anmeldungen zählt, als sie Schüler aufnehmen kann. Ein Grund ist der Rückgang an Sprockhöveler Schülern. Von den 98 aufgenommenen Kindern kommen lediglich fünf aus Sprockhövel und einer aus Hattingen. In früheren Jahren hatten die Sprockhöveler mitunter eine ganze Klasse gestellt. Ein anderer Grund: Der kommende Jahrgang sei nicht so geburtenstark wie die nachfolgenden. „Das sehen wir an der Grundschule Vormholz, deren Schülerzahl stetig wächst“, so Gabriele Günzel, didaktische Leiterin der Hardensteinschule.
Die Herbeder Gesamtschule wird ihr Schulprofil ab dem Sommer ändern. Die Profilklassen (Mint, Musik, Bilingual) werden aufgelöst und durch ein Modulsystem ersetzt (Mehr dazu im Infokasten). Viele positive Reaktionen von den Familien der kommenden Fünftklässler geben Hoffnung, dass das neue System in den kommenden Jahren großen Zuspruch finden wird, so Gabriele Günzel.
Gymnasien
290 Wittener Viertklässler gehen aufs Gymnasium, am meisten – nämlich 120 – auf das Ruhr. Drei Kinder aus Witten und vier aus Nachbarkommunen haben dort keinen Platz erhalten. Das Albert-Martmöller-Gymnasium startet mit 108 Kindern. Auf sie wartet eine Neuerung: Das AMG bekommt im Sommer einen Nebenstandort und lagert seine Erprobungsstufe in die ehemalige Overbergschule aus. Die „Kleinen“ der weiterführenden Schule bleiben dann unter sich. Am AMG selbst wird derweil angebaut.
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Ein wenig Enttäuschung dürfte es am Schiller-Gymnasium gegeben haben, das allein wegen seines schönen Neubaus stets beliebt bei Wittener Familien war. Erstmalig werden dort mit 62 Kindern nur zwei Eingangsklassen gebildet.
Real- und Hauptschule
199 Kinder haben sich für die drei Wittener Realschulen entschieden. Einige wenige kommen davon aus Nachbarstädten. An der Adolf-Reichwein und der Helene-Lohmann-Schule starten jeweils zwei fünfte Klassen. An der Otto-Schott-Realschule werden es drei Klassen.
Zum letzten Mal werden dort Kinder für die Schulform Realschule aufgenommen. Ab dem Schuljahr 2022/23 wird in die 5. Klasse der neuen Gesamtschule eingeschult. Parallel zum Auslaufen der Realschuljahrgänge bis 2027 wächst dann am Viehmarkt die dritte Wittener Gesamtschule heran.
Auch die Freiligrathschule in Annen wird auslaufen. Nur 13 Eltern haben ihr Kind dort angemeldet, die in eine Klasse gehen werden. 2027 wird das letzte Hauptschulkind in Witten seinen Abschluss machen. Die zweite Hauptschule, die Overbergschule, ist bereits seit 2018 Geschichte.