Witten. 736 Kinder wechseln im August 2020 an die weiterführenden Schulen. Die Gymnasien sind am beliebtesten. Eine Gesamtschule hat noch Plätze frei.
Im Schuljahr 2020/21 werden die weiterführenden Schulen in Witten 736 heutige Viertklässler aufnehmen, darunter 68 aus Nachbarstädten. Nur zwei Schulen mussten Bewerber ablehnen, die Holzkamp-Gesamtschule und das Schiller-Gymnasium. Das Interesse an der Hardenstein-Gesamtschule scheint gesunken zu sein.
Weil die beiden Wittener Gesamtschulen in den letzten Jahren stets mehr Bewerber hatten als Plätze zur Verfügung standen, hatten Verwaltung und Politik reagiert. Die Otto-Schott-Realschule soll auslaufen und als dritte Wittener Gesamtschule 2022 an den Start gehen. Das heißt: Die Schule am Viehmarkt hat gerade ihren letzten Realschuljahrgang aufgenommen.
2018 wurde außerdem ein neues Anmeldeverfahren eingeführt, das Wittener Kinder bei der Schulwahl bevorzugt. Diese Unsicherheit führte schon vor einem Jahr dazu, dass sich an der Hardenstein-Gesamtschule weniger Sprockhöveler und Hattinger Kinder anmeldeten - obwohl Hardenstein die für sie nächstgelegene Gesamtschule ist. Im Sommer 2019 konnte Hardenstein 105 Kinder aufnehmen, musste 20 ablehnen. Nun ist der Anteil der "Auswärtigen" in Vormholz erneut gesunken: Lediglich 13 Kinder aus Sprockhövel (9), Hattingen (3) und Herdecke (1) haben sich angemeldet. Vor einigen Jahren hatten allein die Sprockhöveler noch Klassenstärke. Die Anmeldezahlen im Überblick:
Hauptschule
Dass das System Hauptschule von Eltern abgelehnt wird, zeigt sich schon lange. Darum wurde die Overbergschule im Sommer 2018 aufgegeben - sie ist nun ein Nebenstandort von Wittens letzter Hauptschule, der Annener Freiligrathschule. Auch diese soll zum Start der dritten Gesamtschule auslaufen. Zum Sommer 2020 haben sich nur 14 Kinder dort angemeldet. Diese eine Klasse könnte aber - wie in den Vorjahren - bald um eine zweite Klasse erweitert werden, wenn Abgänger zum Beispiel aus den Realschulen dazukommen.
Realschulen
Die drei Realschulen nehmen 191 Schüler auf. An der Adolf-Reichwein- und an der Helene-Lohmann-Realschule werden nur zwei Eingangsklassen gebildet, an der Otto-Schott drei Klassen. Interessant an der Bommeraner Helene-Lohmann-Schule: 18 Wetteraner wurden aufgenommen, sie sind anspruchsberechtigt, weil es in Wetter keine Realschule gibt. Hinzu kommen zwei Sprockhöveler Kinder. Das heißt: Von 36 Fünftklässlern kommen 20 von auswärts.
Gymnasien
299 Kinder nehmen die drei Gymnasien auf. Im dreizügigen und beliebten Schiller-Gymnasien quetschen sich 90 Kinder in drei Klassen. Am Martmöller (96 Anmeldungen) und am Ruhr (113 Anmeldungen) ist die Lage entspannter - sie dürfen vier Eingangsklassen bilden.
Gesamtschulen
228 neue Gesamtschüler werden an der Holzkamp-Schule (fünfzügig) und an der Hardenstein (vierzügig) aufgenommen. 138 können die HGE besuchen, davon 16 Herdecker Kinder. 59 Kinder musste die Schule ablehnen, 52 aus Witten und sieben aus Herdecke. Die gute Nachricht: "Fast alle Kinder hatten einen Zweit-Wunsch angegeben. In allen Fällen konnten wir diesem entsprechen", so Stadtsprecher Jörg Schäfer.
An der Hardenstein-Gesamtschule meldeten sich nur 90 Kinder an, davon 77 aus Witten. Und diese Nachricht hat es wirklich jahrzehntelang nicht mehr gegeben: Die Schule hat noch Kapazitäten frei.
Hier gibt's einen Überblick zu den Anmeldezahlen. Weitere Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.
Info:
Nur vier Wittener Kinder wechseln an die Pestalozzischule - eine Förderschule. Dort werden sie in zwei bis drei Lerngruppen unterrichtet.
Wittens zweite Förderschule, die Kämpenschule des EN-Kreises, ist wegen Bauarbeiten nach Wetter umgezogen. In der ehemaligen Grundschule am Schmandbruch werden die Förderschüler noch bis zum 30. April 2021 unterrichtet. Der Mietvertrag wurde gerade verlängert. Die Schule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung besuchen rund 80 Schüler der Klassen 6 bis 12.