Witten. Auch im Impfzentrum für Witten spürt man die Skepsis gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff. Etwa jeder fünfte Termin wird nicht wahrgenommen.

Lehrer und Erzieher aus Witten können früher geimpft werden als bislang geplant. Doch die Freude darüber hält sich in Grenzen. Dabei spielen auch die Vorbehalte gegen den Impfstoff von Astrazeneca eine Rolle – und die Sorge um die teils starken Impfreaktionen bis hin zu hohem Fieber und Schüttelfrost. Die Skepsis gegenüber dem Serum des englisch-schwedischen Herstellers bekommt auch das Impfzentrum in Ennepetal bereits zu spüren.

Dort werden seit dem 12. Februar neben der Generation 80plus auch weitere Personengruppen geimpft, die zur obersten Priorisierungsstufe zählen. Dies waren und sind beispielsweise Mitarbeiter ambulanter Pflege- und Betreuungsdienste und des Rettungsdienstes, Personal von Tagespflegeeinrichtungen sowie Wohngemeinschaften, Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige in Hospizen und anderer ambulante Hospizdienste. Für diese Menschen ist der Impfstoff von Astrazeneca vorgesehen.

Von 239 angemeldeten Impfkandidaten erschienen 49 nicht

„Wie auch in anderen Kreisen und kreisfreien Städten begegnen die Menschen dem Impfstoff allerdings deutlich skeptischer als dem von Biontech“, teilt der Kreis auf Anfrage mit. Dies belegt ein exemplarischer Blick auf zwei Tage der vergangenen Woche. Von den insgesamt 239 Menschen, die für eine Impfung mit Astrazeneca angemeldet waren, sagten 17 den Termin bereits im Vorfeld ab. Weitere 32 erschienen ohne Rückmeldung nicht. Etwa jeder Fünfte (20,5 Prozent) verweigerte also die Impfung.

Vom Land hätte der Kreis seit dem Beginn der Impfungen 2700 Dosen erhalten können. Bestellt wird im Impfzentrum aber je nach Zahl der vereinbarten Termine. Abgerufen hat das Zentrum in Ennepetal daher bislang nur 1760 Dosen – 940 weniger als möglich.

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„Wir bedauern dies ausdrücklich. Aber leider gehen die doch häufig verkürzten Debatten über Wirksamkeit und Nebenwirkungen nicht spurlos an der Akzeptanz vorbei“, sagt Dr. Christian Füllers. Es wäre ratsam, so der ärztlicher Leiter des Impfzentrums, wenn sich alle, die jetzt für sich vom Schutz durch Astrazeneca profitieren könnten, sich umfassend informieren würden.

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