Witten. Großer Bahnhof für den Frühling. Viele Menschen in Witten heißen ihn bei Ausflügen in die Natur am Sonntag willkommen. Da fehlt nur noch eins.

Wo vor einer Woche noch Schlitten und Pudelmützen angesagt waren, sind die Wittener jetzt mit Fahrrädern und Sonnenbrillen unterwegs. Die frühlingshaften Temperaturen haben am Wochenende viele Familien, Spaziergänger und Fahrradfahrer nach draußen gelockt.

Dimitrios Papadimitriou (v.li.), Anastasia Arampatzi und Konstantinos legen bei ihrer Fahrradtour eine Pause im Stadtpark in Witten ein.
Dimitrios Papadimitriou (v.li.), Anastasia Arampatzi und Konstantinos legen bei ihrer Fahrradtour eine Pause im Stadtpark in Witten ein.

Nach dem langen Corona-Winter freuen sich alle über Sonne und gute Laune. Die erste Fahrradtour des Jahres – dafür holten viele Familien am Sonntag die Räder und Helme aus dem Keller. „Wir sind noch ein bisschen untrainiert nach dem Winter“, sagt Anastasia Arampatzi (42), als sie vom Fahrrad steigt.

Etwas außer Atem setzt sie sich zur Verschnaufpause auf eine kleine Mauer am Wegesrand im Stadtpark. Zusammen mit Mann Dimitrios Papadimitriou (38) und Sohn Konstantinos (5) macht sie eine Fahrradtour zum Kemnader Stausee. „Mein Sohn wollte unbedingt einen Umweg über den Stadtpark machen, weil er oft mit dem Kindergarten hier ist. Also genießen wir jetzt erstmal hier die Natur“, sagt die 42-Jährige.

Taekwondo im Stadtpark in Witten

Ein paar Meter weiter sitzt Student Jakob auf einer Bank. Auf der Nase trägt er eine Sonnenbrille, auf seinem Schoß steht ein Laptop – er hat das Homeoffice bei dem guten Wetter kurzerhand in den Park verlegt. „Ich bin gerade in der Prüfungsphase und finde es sehr schön, dass man jetzt wieder mehr Zeit draußen verbringen kann“, so der 21-Jährige.

Endlich mal wieder trainieren: Dorothee Klasen und Susi Peters üben im Stadtpark für den schwarzen Gurt in Taekwondo.
Endlich mal wieder trainieren: Dorothee Klasen und Susi Peters üben im Stadtpark für den schwarzen Gurt in Taekwondo.

Auf einem Plateau ein Stück weiter wird es sportlich. Dorothee Klasen (54) und Susi Peters (50) üben für den schwarzen Gurt in Taekwondo. Seit zehn Jahren machen die beiden Frauen Kampfsport. Doch weil die Sporthallen geschlossen sind, konnten sie in letzter Zeit kaum trainieren. „Dieses Wetter ist ein Highlight in der Corona-Zeit. Einfach herrlich, dass wir endlich wieder draußen zusammen Sport machen können“, freut sich Dorothee Klasen.

Der Eiswagen am Hohenstein lockt viele Wittener an

Auch am Hohenstein waren vergangene Woche noch viele zum Schlittenfahren. Dieses Wochenende haben es sich Familien und Paare auf Picknickdecken auf der großen Wiese bequem gemacht. „Man merkt, dass die Leute dringend wieder raus möchten“, sagt Tobias (42). Er sitzt mit seiner Familie auf einer Picknickdecke in der Sonne. „Die Laune wird sonst immer schlechter, wenn man nichts machen kann und nur drinnen sitzt.“

Schlange stehen: Ohne Eis geht gar nichts auf dem Hohenstein in Witten.
Schlange stehen: Ohne Eis geht gar nichts auf dem Hohenstein in Witten.

Besonders beliebt an diesem warmen Sonntag ist Giovannis Eiswagen auf dem Hohenstein-Parkplatz. Marlies Schlicker (67) und ihr Enkel Felix (5) haben sich gerade einen Becher geholt: Himbeer- und Bananeneis mit einem großen Schlag Sahne. „Man muss dieses Wetter einfach genießen und das Beste daraus machen“, findet Marlies Schlicker.

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„Endlich kann man wieder eine leichtere Jacke anziehen und die Sonne genießen“, freut sich auch Astrid Peterson (65). Sie sitzt mit Mann Gerd Wahlers (71) und Tochter Viviane Wahlers (43) an einem kleinen Tisch in der Nähe des Spielplatzes auf dem Hohenstein. Ihr Enkelkind holt sich gerade ein Eis. Das Einzige, was jetzt noch fehle, sei der Biergarten. „Jetzt müssen nur noch die Restaurants wieder aufmachen.“

Bitte Abstand halten: Der Kemnader See gehört zu den beliebtesten Ausflugsgebieten im ganzen Ruhrgebiet.
Bitte Abstand halten: Der Kemnader See gehört zu den beliebtesten Ausflugsgebieten im ganzen Ruhrgebiet.

Wie erwartet ist es am Kemnader See am Sonntag richtig voll. Martin (37) und Nicole (37) sind mit Sohn Jimmy (5) aus Wuppertal gekommen. Jetzt stehen sie am Ufer und schauen den Gänsen zu. „Das ist echt verrückt. Als wir letztes Wochenende hier waren, waren es noch gefühlt minus zehn Grad. Da sind die Leute auf die zugefrorenen Stellen im See gegangen“, erinnert sich Nicole, „und heute ist es 14 Grad warm.“

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Die Familie freut sich vor allem darauf, im Frühling wieder mehr unternehmen zu können. Aber Martin sagt auch: „Wegen der Corona-Regeln sind wir natürlich weiterhin eingeschränkt. Alles machen, worauf wir Lust haben, können wir leider nicht.“