Witten. Mitten in der Krise veröffentlicht Nic Koray, ehemalige Lehrerin aus Witten, ein Buch. “Das kleine Gold“ soll genau jetzt Mut machen. Bloß wie?
"Das kleine Gold hatte sich gemütlich am Horizont ausgestreckt und beobachtete die Welt." So märchenhaft beginnt eine der Kurzgeschichten in dem kleinen Büchlein von Nic Koray. Die ehemalige Lehrerin der Blote-Vogel-Schule am Annener Berg in Witten hat es im Corona-November geschrieben. Und es kommt gerade recht in dieser Zeit. Denn sie möchte den Menschen damit Mut machen, zum Träumen und Glücklichsein anregen.
Nic Koray konzentriert sich seit 2019 ganz auf ihr künstlerisches Schaffen als Autorin, Illustratorin und Musikerin. Und dann ist da natürlich noch ihre Arbeit auf dem Begegnungshof Herzberg. Sie bietet dort - und mobil - tiergestützte Förderung an. Auf dem täglichen Weg mit den Hunden zu ihrer Schafherde sei ihr dann auch die Idee zu der ersten Geschichte gekommen, erzählt die 50-Jährige.
Inspiration findet die ehemalige Lehrerin aus Witten in der Natur
Nic Koray, die stets zuversichtlich zu bleiben versucht, trieben plötzlich doch sorgenvolle Gedanken zur Pandemie um. Auch die Präsidentschaftswahlen in den USA hielten die Menschheit gerade in Atem. Da hat sie auf dem Weg durch den Wald zufällig in die Bäume geschaut, durch die gerade die Sonne blitzte. Den Moment hat die Künstlerin mit der Kamera festgehalten. Er wurde zum Cover für ihr Buch. Gleichzeitig sei ihr die erste Geschichte quasi zugeflogen.
"Das kleine Gold" spielt darin die Hauptrolle. Ob Koray damit tatsächlich die lichtspendende Sonne meint, sei nicht wichtig. "Man muss das nicht so dingfest machen. Das kleine Gold entwickelt sich zu einer Persönlichkeit, die sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzt." Gern blicke sie von hoch droben in den Wipfeln auf das Geschehen unten auf der Erde und vertreibe mit aufmunternden Gedanken die Düsternis in der von Corona gebeutelten Welt.
"Das kleine Gold" ist ein Herzensprojekt
Ab da sei ihr Blick für "kleine Gold-Bilder" geschärft gewesen. 16 poetische Kurzgeschichten sind so entstanden. Alle hat Nic Koray beim Spaziergang durch die Herdecker Natur entdeckt und aufgeschrieben. Zu allen gibt es die passende, stimmungsvolle Fotografie - oder vielmehr umgekehrt. "Mir selbst hat das so viel Kraft gegeben, dass ich irgendwann gespürt habe: Das möchte ich mit den Menschen teilen."
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Weil die Suche nach einen Verlag vermutlich zu lange gedauert hätte, veröffentlicht Koray ihr "Herzensprojekt" nun kurzerhand im Selbstverlag. Mitte Februar soll es erscheinen. "Schließlich möchte ich den Menschen damit genau jetzt ein wenig Zuversicht und Trost schenken."
Die Autorin hat bereits ein Kinderbuch geschrieben
Es ist übrigens nicht ihr erstes Buch. Die Künstlerin hat bereits ein Kinderbuch geschrieben: "Der kleine Frosch und der Tautropfen" heißt es. Ein weiteres soll folgen, ebenso eine Fortsetzung über das kleine Gold. Den Hang zum Schreiben habe sie von ihrem Vater Yaman Koray, einem Schriftsteller, geerbt. "Die prägendste Zeit meiner Kindheit habe ich auf dem väterlichen Schiff in der Türkei verbracht."
"Das kleine Gold" ist kein Erwachsenenbuch. Es eignet sich mit seiner märchenhaften Sprache für Leser von fünf bis 99 Jahren, zum Vor- oder Selberlesen. Auch als Hörbuch soll es noch erscheinen. "Haltet doch zwischendurch mal Ausschau nach dem kleinen Gold und was es gerade wieder so treibt", empfiehlt Nic Koray. Ihre hoffnungsvolle Botschaft an die Menschen: "Das kleine Gold ist immer da. Ihr seid nicht allein."
>>> Das Buch:
Nic Korays Buch "Das kleine Gold - Geschichten zum Glücklichsein" mit seinen 16 Fotografien und 16 Geschichten auf 46 Seiten erscheint im Februar bei "tredition". Als Grafiker hat Martin Schulz mitgewirkt.
Das Büchlein kostet 14,99 Euro und ist online, in jeder Buchhandlung und bei der Autorin erhältlich. Weitere Info: www.nickoray-illustration.de.