Witten. Eine ganze Branche leidet in der Corona-Krise Not. Den Betroffenen will die Aktion „Kulturgesichter 02302“ in Witten jetzt ein Gesicht geben.

Auf die momentane Stille in der Veranstaltungsbranche und die schlimmen Konsequenzen für Kulturschaffende will die Aktion „Kulturgesichter 02302“ aufmerksam machen. „Wir wollen den Betroffenen ein Gesicht geben“, erklärt Nils Baukus, einer der drei Initiatoren der Aktion in Witten. Das ist wörtlich zu verstehen.

Baukus und seine Kollegin Dana Schmidt machen Porträtaufnahmen von den Wittener Kulturschaffenden. Sie werden dann unter dem Slogan „ohne uns ist’s still“ auf den sozialen Medien und später in Print auf Plakaten und Bannern veröffentlicht. Die ersten Shootings in der Werkstadt sind schon gelaufen.

So sehen sie aus, die Kulturgesichter 02302: Das ist Robert.
So sehen sie aus, die Kulturgesichter 02302: Das ist Robert. © Unbekannt | Kulturgesichter



Eingeladen sind dabei nicht nur Künstler, sondern alle, die in der Branche tätig sind und
unter der Corona-Flaute leiden
. „Zum Beispiel auch Veranstalter, Caterer, Techniker, Bühnenaufbauer und Plakatierer“, zählt Baukus auf.

Sie alle können sich über einen Online-Kalender den Termin für ein Shooting reservieren. 24 Betroffene sind schon fotografiert, weitere 70 stehen auf der Liste. „Es melden sich viel mehr Leute als gedacht“, sagt Nils Baukus.

„02302“ im Namen der Aktion steht für Witten


Die Initiative „Kulturgesichter“ ist ein Ableger des Bündnisses der
„Alarmstufe Rot“
, dem Zusammenschluss vieler Akteure aus der Veranstaltungsbranche, der dafür kämpft, in der Politik und Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für die Notlage und Unterstützung zu gewinnen.

„Kulturgesichter“ gibt es dabei nicht nur in Witten, sondern bundesweit. Die Postleitzahl im Namen verrät, welche Stadt sich hinter der Aktion verbirgt. Die gesamte Aktion wird von den Initiatoren ehrenamtlich durchgeführt. Für die Kosten werden Spenden gesammelt.


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Auch wenn den Kulturschaffenden mit der Aktion nicht direkt geholfen werden kann, will Baukus sie doch nicht als einen rein symbolischen Akt verstanden wissen. „Wir wollen Druck aufbauen, und das bundesweit“, sagt der Wittener. Der sechstgrößte Wirtschaftszweig des Landes werde von der Politik in seiner Not völlig ignoriert. „Das kann einfach nicht sein!“



Alle Fotos gibt es im Netz auf der Seite
„kulturgesichter02302“.
Dort kann man sich auch anmelden, wenn man fotografiert werden möchte.http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel,_Bilder_und_Videos_aus_Witten{esc#225940089}[teaser]