Witten. Das Telefon im Tierheim Witten steht nicht still. Nach dem Aufruf, Hunden ein Zuhause zu geben, melden sich sogar Leute aus Hamburg.
Der Aufruf des Tierheims in Witten, das mittels einer Foto-Collage mit 16 treu dreinblickenden Hunden neue Herrchen und Frauchen sucht, hat riesige Resonanz hervorgerufen. "Die Telefone stehen nicht mehr still", sagt Leiterin Kirsten Simon vollkommen überwältigt. Sogar aus Hamburg habe sie Anfragen bekommen.
Das große Interesse weckt bei der Leiterin des Tierheims gemischte Gefühle. Natürlich freue sie sich einerseits, dass so viele Menschen sich um einen ihrer Hunde kümmern möchten. Doch andererseits würden manche sich das zu leicht vorstellen - nach dem Motto: "So einen armen Hund wollte ich immer schon mal haben". Einige der Tiere seien aber vom Charakter her sehr schwierig, betont Simon. Das könne man nicht mal eben am Telefon erklären. Oft muss sie feststellen: "Die meisten suchen letztlich doch einen Familienhund."
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Immerhin konnte sie aber gleich am Montag (4.1.) dennoch ein paar Termine mit Interessenten vereinbaren, die sich ein Tier ansehen wollen. Potenzielle Herrchen und Frauchen müssen erst ein Vermittlungsgespräch durchlaufen und mehrmals vorbeischauen, bevor sie tatsächlich einen Hund mit nach Hause nehmen dürfen.
"Bitte nicht ohne Termin im Tierheim Witten vorbeikommen"
Kirsten Simon appelliert: "Bitte nicht einfach vorbeikommen. Ohne Termin geht während Corona bei uns gar nichts." Deshalb kriegen sie gerade auch gar nicht so viel abgearbeitet wie angefragt wird. Keine Frage: Die Pandemie hat für das Tierheim eher positive Auswirkungen. Seit Corona würden ja auch weniger Tiere abgegeben.
Haben Ende Dezember 2019 noch 40 Hunde in ihrem Zwinger auf ein neues Zuhause gewartet, sind es derzeit etwa 30. Auch der Futtermangel, unter dem das Tierheim vor rund zwei Jahren litt und nach einem Aufruf unserer Redaktion mit Spenden überflutet wurde, sei kein Thema mehr. "Zu Weihnachten haben wir wieder einige Futterspenden bekommen", freut sich Simon.
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Und jene Leute, die gerne mit einem Heim-Hund Gassi gehen möchten, rennen ihnen weiterhin die Bude ein. Kirsten Simon winkt ab: Neue Spaziergänger haben gerade keine Chance. Dann hat die Tierheimleiterin keine Zeit mehr - die Telefone im Hintergrund läuten Sturm.