Witten. Pflegeheime sollen nun ihre Impfstoffdosen selbst beim Land bestellen. Das ärgert den Kreis. Der Impfstart in Witten ist aber nicht gefährdet.
Das Land hat sein Verfahren zur Impfstoffbestellung umgestellt und stellt den EN-Kreis damit vor Probleme. Denn nun sollen Pflegeheime ihre Impfdosen jeweils selbst bestellen. Den Impfstart in Witten am kommenden Montag (4.1.) wird das aber nicht beeinflussen. Hier werde es wie geplant losgehen können, versichert Dr. Arne Meinshausen von der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW).
"Am 23. Dezember hat das Land den Bestellweg für die Impfdosen, die die mobilen Teams in den Heimen einsetzen, verändert, uns nicht darüber informiert und bisher auch eine Anfrage des Kreises vom zweiten Weihnachtstag unbeantwortet gelassen", sagt Astrid Hinterthür, Leiterin des Krisenstabs.
Kreis hatte bereits Impf-Reihenfolge für Heime festgelegt
Wie berichtet, hatte der Kreis, bereits eine Impf-Reihenfolge für die 43 Einrichtungen mit ihren 4000 Bewohnern und 2200 Pflegern und Pflegehilfskräften erarbeitet - "mit viel Mühe sowie in Kenntnis der Heime und impfwilligen Ärzte", wie es aus Schwelm heißt. "Diese Liste war - allen aktuellen Unwägbarkeiten zum Trotz - unsere gute Basis, um den jeweils verfügbaren Impfstoff angemessen und sinnvoll zu verteilen", erläutert Hinterthür.
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Grundlage dieses Plans war die Annahme, dass die Zuständigen im Ennepe-Ruhr-Kreis jeweils erfahren, wie viele Impfdosen lieferbar sind und diese dann an die ausgewählten Pflegeeinrichtungen geliefert werden.
Pflegeeinrichtungen sollen Impfstoff nun selbst bestellen
"Das ist jetzt aber Geschichte", sagt Dr. Christan Füllers, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums EN. Die Vorgabe aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales laute jetzt, dass die Pflegeeinrichtungen den Impfstoff über eine Plattform direkt dort bestellen müssen.
Für den Kreis bedeutet dieses neue Vorgehen: Diejenigen, die im Kreis die Impfungen koordinieren, wissen derzeit nicht, wie viel Impfstoff wann zu wem auf den Weg in den EN-Kreis gebracht wird. Das wissen jeweils nur die einzelnen Heime und beteiligten Ärzte. Noch Mitte letzter Woche war der Kreis davon ausgegangen, bis Jahresende an zwei Tagen noch insgesamt 2662 Impfdosen zu erhalten und verteilen zu können.
Kreis sieht auch die Sicherheit des Impfstoffs in Gefahr
"Ein Hinweis darauf, wie wir das einschätzen, erübrigt sich ja fast, zielführend definieren wir jedenfalls anders", ärgert sich Füllers. "Uns geht auf diese Weise der dringend notwendige Gesamtüberblick verloren." Ganz zu schweigen von möglichen Sicherheitsaspekten. Unklar sei beispielsweise, so Füllers, wer die Polizei darüber informiere, wo gerade Impfstoff gelagert werde.
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In Witten werden Ärzte der ÄQW die Heimbewohner und Pflegekräfte impfen. Los gehen soll es am Montag (4.1.). Binnen einer Woche sollen dann wohl sieben Heime durchgeimpft werden. Ursprünglich waren acht geplant. Doch da es nun seit Kurzem auch in Haus Buschey Corona-Fälle gibt, musste die ÄQW diese Einrichtung erstmal von seiner Liste streichen.
"In Witten wird alles laufen wie geplant", versichert Arne Meinshausen. Die Wittener Heime, die kommende Woche an der Reihe sind, hätten alle ihre Impfdosen bereits beim Land bestellt. Der Mediziner geht davon aus, dass diese auch alle pünktlich in die Heime geliefert werden. Im Kühlschrank haltbar sei das Vakzin dann mindestens vier Tage. Direkt vor der Impfung bereiten die Wittener Ärzte den Stoff dann auf, damit er verabreicht werden kann.
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