Witten. Die Impfungen gegen Corona haben am Sonntag auch im EN-Kreis begonnen. Witten war noch nicht dran. Wer wurde also zuerst geimpft?

Auch im EN-Kreis sind am Sonntag (27.12.) die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Dabei handelte es sich um Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheims Haus Bethanien in Wetter.

180 Impfdosen standen für den ersten Tag bereit

180 Impfdosen standen dem Kreis an Tag eins der deutschlandweiten Impfungen gegen die Pandemie zur Verfügung. In der Einrichtung in Wetter hatten sich 91 von 96 Bewohnern für die Impfung angemeldet, außerdem 52 Beschäftigte. Ein mobiles Impfteam der Kassenärztlichen Vereinigung führte die Impfungen durch. Vier Ärzte, vier medizinische Fachangestellte und zwei weitere Helfer standen neben der Ärztin und Mitarbeitern des Hauses ab 10 Uhr bereit.

Es handelte sich um den Impfstoff von Biontech und Fizer, den die medizinischen Fachangestellten nach Angaben des Kreises zunächst in einem sterilen Raum aufbereiteten, bevor sie die Spritzen aufzogen. Um 10.40 Uhr konnten die Impfungen schließlich beginnen. Zwei Ärzte gingen mit Schutzkleidung in die Wohnbereiche, um die Bewohner in ihren Zimmern zu impfen. Parallel dazu wurde das Personal geimpft, das direkten Kontakt zu den Bewohnern hat. 74 Prozent der Mitarbeiter wollten sich impfen lassen.

Um 15.45 Uhr waren die ersten 143 Bewohner und Mitarbeiter geimpft

Um 15.45 Uhr waren 143 Bewohner und Mitarbeiter geimpft. Allergische Reaktionen oder andere Komplikationen sollen nicht aufgetreten sein. Die übrigen 37 Impfdosen wurden auf das mobile Impfteam und das benachbarte Pflegeheim "Hans-Vietor-Haus" verteilt. Haus Bethanien zeigte sich froh darüber, als erste Einrichtung an der Reihe gewesen zu sein.

++++ Verpassen Sie keine Nachrichten mehr aus Witten und abonnieren Sie unseren Newsletter ++++

"Bei einem Corona-Ausbruch hätten wir größte Probleme bekommen, da die meisten unserer Bewohner nicht absprachefähig sind und zum Teil auch nicht freiwillig in Quarantäne geblieben wären", sagte Christina Boesken, Leiterin der Spezialpflege. In dem Heim in Wetter werden Menschen mit der Erbfolgeerkrankung Morbus Huntington, Menschen mit Suchtfolgeerkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowie Menschen mit Mehrfachbehinderungen im Alter gepflegt. In drei Wochen erfolgt die zweite Impfung.

Witten ist noch nicht dran. Als Nächstes soll im Feierabendhaus in Schwelm geimpft werden. Allerdings stehen die für Montag (28.12.) angekündigten nächsten 1330 Impfdosen laut Gesundheitsamt voraussichtlich erst am Dienstag (29.12.) zur Verfügung. In Witten rechnen Altenheime Anfang Januar mit den ersten Impfungen dort.

>>>> Nach welchen Kriterien wurde das Heim in Wetter als Erstes ausgewählt?

Als das Land sehr kurzfristig Liefermenge und Lieferdatum für die ersten Impfdosen bekanntgab, fiel die Wahl des Kreises auf Haus Bethanien in Wetter. Es habe ohnehin weit oben auf der Prioriätenliste gestanden, so der ärztliche Leiter des Impfzentrums und der mobilen Impfteams für den EN-Kreis, Dr. Christian Füllers. Man habe geschaut, welches Heim die nötigen Vorbereitungen bereits abgeschlossen hatte und zahlenmäßig gut zu der Impfmenge passte.

Hier finden Sie weitere Artikel aus Witten.