Witten. “Blödsinn! Ein Witz! Mal ja, mal nein!“ Eindeutig fallen die Kommentare von Passanten in Witten zur Aufhebung der Maskenpflicht aus.

Mit der überraschenden Aufhebung der Maskenpflicht am Dienstag (22.12.) hat sich die Stadt Witten wenig Freunde gemacht. Lesen Sie mal, was Passanten in der City so sagen.

Was er davon halte, keine Maske mehr tragen zu müssen? "Nichts!" antwortet der Mann, den wir morgens - mit Mundschutz - am City-Bogen treffen. "Mal ja, mal nein, das ist kontraproduktiv", kommentiert er die Kehrtwende der Stadtverwaltung.

Zuletzt musste der Mund-Nasen-Schutz noch überall in der Fußgängerzone getragen werden. Die Stadt verzichtet nun darauf, weil die meisten Geschäfte ja ohnehin geschlossen und deshalb viel weniger Menschen unterwegs seien. Wo sich Schlangen vor Geschäften bilden, ist die Bedeckung nach wie vor verpflichtend.

Polizeistreife auf dem Rad stellt Pärchen ohne Maske in Witten zur Rede

Eine Polizeistreife auf dem Rad, die wie die meisten Bürger an diesem Dienstagmittag von der neuen Anordnung noch nichts mitbekommen hat, stellt gerade ein junges Pärchen in der Schlange vor Alnatura zur Rede. Beide tragen keine Maske. Der Polizist belässt es bei einer mündlichen Verwarnung.

Für ihn gilt weiter die "generelle" Allgemeinverfügung: "Anderthalb Meter Abstand oder Maskenpflicht." Dass nur noch wenige Menschen in der City unterwegs sind, kann der Polizist übrigens nicht bestätigen, und jeder, der Augen hat, auch sehen. Gerade gegen elf, zwölf Uhr sind rennen viele in die noch geöffneten Geschäfte, um die letzten Lebensmitteleinkäufe vor Weihnachten zu erledigen.

Eine ältere Dame hält nichts von der Lockerung - "bei den steigenden Zahlen"

Eine ältere Dame hält "gar nix" von der Aufhebung der Maskenpflicht, "bei den steigenden Zahlen!" "Das gibt's doch nicht. Ist ja wohl ein Witz", meint eine andere Passantin spontan. "Blödsinn!" ruft eine Frau mit hell gefärbten Haaren im Vorbeigehen. Es gibt aber auch Stimmen, die die Lockerung befürworten. Nach dieser nicht repräsentativen Umfrage ist das aber eher eine Minderheit.

"Wenn es so leer ist, sehe ich darin kein Problem. Sobald aber mehr Menschen da sind, wird es kritisch", sagt Natascha (48). Maskenpflicht hin, Maskenpflicht her - sie fühlt sich mit dem Mund-Nasen-Schutz sicherer. Simone (46), die gerade mit Sohn Chris (13) zwischen Stadtgalerie und Berliner Platz unterwegs ist, findet die neue Regel "okay". Die Zahlen seien zwar hoch. "Aber man kriegt es ja nicht an der frischen Luft."

In den Geschäften, wo weiterhin überall Maskenpflicht besteht, sei diese Schutzmaßnahme natürlich in Ordnung. Hier wünschte sich die Mutter, dass noch mehr Hygieneregeln greifen, zum Beispiel das Desinfizieren der Einkaufswagen.