Witten. Auf dem Gelände einiger Schulen in Witten kommt es immer wieder zu Vandalismus. Jetzt hat sich sogar die Politik eingeschaltet. Ändert sich was?

Scherben, Spritzen, Kondome und eingeschlagene Scheiben: Immer wieder gibt es Klagen über Vandalismus und üble Hinterlassenschaften auf Schulhöfen. Die leidgeprüfte Bruchschule, deren Rektorin kürzlich der Politik einen Brandbrief geschrieben hatte, meldet einen neuen Vorfall.

„Ich habe langsam wirklich keine Lust mehr, den Schulhof jeden Morgen von Scherben zu befreien“, sagt Susanne Daum, Leiterin der Bruchschule. Am Dienstagmorgen (15.12.) erst habe sie einen Anruf von der Hausmeisterin erhalten, dass wieder einige Unbekannte randaliert hätten. Als Daum in der Schule eintraf, fand sie das reinste Chaos vor.

Beleuchtung an der Bruchschule in Witten funktioniert nicht

Überall auf dem Schulhof lagen kaputte Bier- und Schnapsflaschen herum. Eine Scheibe an der Eingangstür war eingeschlagen, der Briefkasten abgerissen. „Die ganzen Briefe sind verschwunden“, sagt Susanne Daum. Von einem versuchten Einbruch geht sie aber nicht aus.

Das Problem an der Bruchschule: Die Beleuchtung funktioniert auf dem Schulhof nur schlecht bis gar nicht. Deshalb würde die Reinigungskraft jeden Morgen zuerst alle Lampen im Gebäude anmachen, damit auch der Schulhof etwas beleuchtet ist. „Es gibt den Leuten ja auch einen gewissen Schutz, wenn nichts beleuchtet ist und sie niemand sieht, wenn sie auf dem Schulhof trinken“, so die Rektorin.

+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++

Susanne Daum, Rektorin der Bruchschule in Witten, hat keine Lust mehr, den Schulhof immer wieder von Scherben zu befreien.
Susanne Daum, Rektorin der Bruchschule in Witten, hat keine Lust mehr, den Schulhof immer wieder von Scherben zu befreien. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Am Dienstag seien zudem die Ampelknöpfe an der Ardeystraße abgetreten worden. „Die Schüler laufen über die Straße zur Schule“, sagt die Leiterin der nahen Bruchschule. Deshalb habe sie die einzelnen Gruppen über die Straße geleitet. Rein ging es dann über den Hintereingang. „Vorne war ja alles kaputt. Es wird einfach immer gefährlicher für unsere Schüler“, sagt Susanne Daum.

Auch an der Pestalozzischule gibt es Probleme

Sie wünscht sich mehr Unterstützung von der Politik und fordert unter anderem eine weitere bezahlte Stunde für die Hausmeisterin. „Dadurch wäre die Reinigungskraft morgens nicht alleine.“ Das sei sicherer und es könnten zwei Leute beim Aufräumen helfen, falls die Vandalen in der Nacht wieder am Werk waren. Erst vor kurzem schrieb die Lehrerin einen Brandbrief. Darin wies sie auch auf den zunehmenden Anteil von Schülern mit Förder- und Unterstützungsbedarf hin, der einfach nicht mehr zu stemmen sei.

Die Pestalozzischule kennt ebenfalls das Vandalismus-Problem. „Unser Hausmeister muss fast jeden Morgen Scherben wegfegen“, sagt Leiterin Michaela Lohrmann. Die Jugendlichen, die sie dafür verantwortlich macht, würden sich hauptsächlich hinter den schlecht beleuchteten Pavillons aufhalten und dort Flaschen sowie Reste von Marihuana hinterlassen.

„Wenn ich mal länger in der Schule war, konnte ich die Leute auch ansprechen“, sagt Lohrmann. Dabei hätten diese durchaus verständnisvoll reagiert und eingesehen, dass ihr Verhalten falsch sei. „Danach war aber alles wieder beim Alten.“ Sie würde sich deshalb eine Kamera-Überwachung wünschen.

Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Witten.