Witten. Viele Kinder blieben zuhause, aber einige gingen am Montag in Witten noch zur Schule. In bestimmten Fällen müssen sie sogar noch erscheinen.
Seit Montag (14.12.) ist die Präsenzpflicht an Schulen in NRW aufgehoben. Einige Eltern hatten Sorge, ob sie so kurzfristig eine Lösung finden, ihre Kinder zu betreuen. In Witten lief aber alles weitgehend reibungslos ab. Einige Schüler werden in den nächsten Tagen aber dennoch zur Schule gehen müssen.
An der Vormholzer Grundschule blieben laut Rektorin Alexandra Schüler zwei Drittel der 120 Schüler zu Hause. „Die Eltern haben wirklich alles versucht, damit ihre Kinder daheim bleiben können.“ Wirklich überrascht war man in Vormholz ohnehin nicht von der späten Entscheidung am Freitagnachmittag (11.12.). „Wir haben schon damit gerechnet.“
Vormholzer Grundschule in Witten bietet Notbetreuung an
Und so wurde frühzeitig alles vorbereitet. Diejenigen, die noch keine Materialien für den Distanzunterricht zu Hause hatten, konnten sie noch am Montagmorgen abholen. „Wir haben ein tolles Team und alles gut organisiert. Wir kennen es ja schon aus dem März“, sagt Schüler. Auch die Notbetreuung am 21. und 22. Dezember sei kein Problem. Dafür wurden aber ohnehin nur acht Kinder angemeldet.
Etwas mehr los war am Montag noch in der Harkortschule. „Rund die Hälfte der 195 Schüler sind in die Schule gekommen“, sagt Leiterin Ulrike Gilsebach. Sie könne das verstehen. „Wie soll man auch so schnell eine Betreuung für das Kind organisieren?“ Für die nächsten Tage geht sie davon aus, dass noch einige Eltern Lösungen finden und dann weniger Kinder in die Schule kommen.
Aufgaben sollen Schüler in Witten zu Hause nicht überfordern
Auch an der Harkortschule wurden die Schüler mit den Unterrichtsmaterialien und einem genauen Arbeitsplan für die nächsten Tage ausgestattet. „Wichtig ist, dass die Aufgaben die Schüler zu Hause nicht überfordern“, sagt Gilsebach. Deshalb werde vor den Ferien auch nichts Neues mehr gelernt, sondern das bisher Erlernte wiederholt und intensiviert. Die Aufgabenformate seien bereits bekannt. Für die, die Langeweile haben, gebe es zudem sogenannte Sternchenaufgaben, die man freiwillig zusätzlich erledigen kann.
An den weiterführenden Schulen gab es ab Montag nur noch für die Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben die Möglichkeit, am Präsenzunterricht teilzunehmen. Ab Klasse 8 gilt nur noch Distanzunterricht. „In den Fünfer-Klassen kam ungefähr die Hälfte der Schüler, in den sechsten und siebten Klassen war es höchstens ein Viertel“, sagt Johannes Rienäcker, Schulleiter am Albert-Martmöller-Gymnasium.
Am AMG arbeitet man mit der Lehrplattform „moodle“. Darüber werden die Schüler in den kommenden Tagen ihre Aufgaben erhalten. Videokonferenzen hingegen werden am AMG weniger stattfinden. „Das bietet sich eher mal für kleine Gruppen an, aber nicht für eine ganze Klasse“, sagt Rienäcker.
Einige Schüler werden sich in den kommenden Tagen aber ohnehin noch sehen – und zwar vor Ort. So werden die neunten Klassen und die Oberstufe ihre Klausuren noch schreiben. Rienäcker: „Wir werden dafür die größten Räume nutzen.“ Zudem werden Kurse halbiert und auf mehrere Räume verteilt.
Am Ruhr-Gymnasium werdenKlausuren in der Aula geschrieben
Ähnlich sieht das am Ruhr-Gymnasium (RGW) aus. Klausuren aller Klassen, egal ob Unter- oder Oberstufe, finden laut einem Elternbrief statt. Auch Schüler, die von der Präsenzpflicht befreit wurden, müssen dann in die Schule kommen. Am RGW werden die Prüfungen unter anderem in der Aula geschrieben, um genügend Abstand zu halten.
Auch die Otto-Schott-Realschule kündigte auf ihrer Homepage an, dass Klausuren in der Schule stattfinden können. Weitere Informationen dazu gebe es über die sogenannte Schul-Cloud. Trotz der aufgehobenen Präsenzpflicht werden einige Kinder in Witten also auch in den kommenden Tagen zur Schule gehen.