Witten. Sie waren lange umstritten, nun steht der Rohbau: In Witten entstehen in Uni-Nähe vier neue Häuser mit 48 Wohnungen. Einzugstermin: Januar 2022.

Lange haben Anwohner am Bebbelsdorf in Witten sich gegen ein Neubaugebiet an ihrer Straße gestemmt – vergebens. Der Rat der Stadt winkte den entsprechenden Bebauungsplan schon vor etwas mehr als einem Jahr durch und gab grünes Licht für die Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Schüren. Nun stehen bereits die Rohbauten.

So sollen die neuen Gebäude an der Straße Bebbelsdorf in Witten nach Fertigstellung aussehen.
So sollen die neuen Gebäude an der Straße Bebbelsdorf in Witten nach Fertigstellung aussehen. © Frielinghaus Schüren Architekten | Felix Achternbosch

48 Wohnungen werden in den vier dreigeschössigen Gebäuden (inklusive Staffelgeschoss) auf Höhe der Straße Gemeindeneck Platz finden. Die Maurer- und Betonarbeiten seien so gut wie abgeschlossen, sagt Bauherr Michael Frielinghaus von der gleichnamigen Projektentwicklungs- und Bauträgergesellschaft. Auch der Trockenbau im Inneren – sprich das Einziehen der nicht tragenden Rigipswände – sei so gut wie abgeschlossen. Nun würden die Fenster eingebaut und das Dach fertiggestellt.

Spätestens 2022 sollen die neuen Mieter am Bebbelsdorf in Witten einziehen können

Im neuen Jahr sollen dann die Leitungen für Strom, Heizung, Lüftung und die Sanitäranlagen verlegt werden. Zum Schluss kommt dann noch der letzte „Anstrich“: Innenputz, Fußbodenheizung und Estrich. Spätestens im Januar 2022 sollen die ersten Mieter einziehen können.

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Das neue Wohngebiet soll eine relativ große Bandbreite an Wohnungen bieten, sagt Architekt Frielinghaus. Von der geräumigen Eineinhalb- Zimmer-Wohnung mit 50 Quadratmetern bis zur 94 Quadratmeter großen Wohnung mit dreieinhalb Zimmern. Jede Wohnung bekommt entweder Balkon oder Garten.

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Hier stehen die neuen Häuser.
Hier stehen die neuen Häuser. © Witten | Nadine Horn

Das Besondere: Die Wohnungen und Gebäude sind barrierearm geplant, einige sind auch rollstuhlgerecht. In zwei Häusern wird es Aufzüge geben. Zudem habe man auf Stufen im Außenbereich verzichtet, so der 62-Jährige. Trotz der Nähe zur Uni – diese ist quasi nur einen Steinwurf entfernt – ist für das Neubaugebiet kein reines Studentenwohnen geplant – auch wenn das am Anfang nahe lag, so Frielinghaus. „Wir haben entschieden, dass das Angebot für alle offen bleibt.“

Kein reines Studentenwohnen im Neubaugebiet

Denn trotz der Uninähe sei man sich nicht sicher gewesen, ob sich genügend Studenten an dieser Stelle für eine der Wohnungen interessiert hätten. „Die jungen Leute zieht es ja sehr ins Wiesenviertel oder allgemein in die Innenstadt.“ Nun setzt man auf eine Durchmischung der Bewohner: Singles, Paare, Familien, Senioren, aber vielleicht auch die ein oder andere Wohngemeinschaft.

So sah es hier früher aus: Das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Schüren an der Straße Bebbelsdorf in Witten.
So sah es hier früher aus: Das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Schüren an der Straße Bebbelsdorf in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, hier Mietwohnungen zu bauen“, sagt Michael Frielinghaus. „Die Nachfrage ist da.“ Seit die Bauarbeiten Mitte des Jahres begonnen haben, würden sich regelmäßig Interessenten melden. Derzeit schon fast jeden Tag. Die Anfragen leitet der Bauherr weiter. Denn vermietet werden die Wohnungen durch die Immobiliengesellschaft Witten Bebbelsdorf mit Sitz in Schwerte.

72 Stellplätze für 48 Wohnungen

Wie hoch die Kosten für die Mietwohnungen sein werden, steht noch nicht fest. Anzunehmen ist aber, dass sie eher im oberen Bereich angesiedelt sein werden – allein schon durch die neuwertige Ausstattung. Die Häuser mit der künftigen Adresse Bebbelsdorf 22 und 22 a bis c werden durch einen neuen Teil der Straße angebunden sein. Hinzu kommen insgesamt 72 Stellplätze. Nach Einschätzung von Bauherr Frielinghaus fast schon zu viele: „Ich glaube, dass Parkplätze durch die Uni-Nähe und den Trend hin zu mehr E-Bikes nicht mehr so wichtig sein werden und sind.“

Die Bedenken, die die bisherigen Anwohner im Vorfeld geäußert hatten – etwa zunehmende Lärmbelastung oder eine Überlastung des Abwasserkanals – sieht Architekt Frielinghaus ausgeräumt. Durch die Begrünung der Flachdächer würde etwa Regenwasser zurückgehalten werden. Lärm komme hauptsächlich vom benachbarten Gewerbegebiet und durch die Nähe zur Autobahn. So hatten es auch der Stadtentwicklungsausschuss und der Rat gesehen und den Bebauungsplan abgenickt.

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