Witten. Der zweite Lockdown ist auf dem Arbeitsmarkt weniger stark zu spüren als gedacht. Wie wirkt sich das auf die Arbeitslosenzahlen in Witten aus?

Trotz des zweiten Lockdowns ist die Zahl der Arbeitslosen im November in Witten weiter zurückgegangen. Sie verringerte sich um 113 auf 4334. Die Quote im Geschäftsstellenbezirk Witten (mit Wetter und Herdecke) sank gegenüber Oktober von 7,4 auf 7,2 Prozent. Allerdings nimmt die Kurzarbeit wieder zu.

Arbeitslosenzahlen in Witten liegen deutlich über dem Vorjahresniveau

Nach wie vor groß bleibt der Abstand zu den, wie es die Arbeitsagentur nennt, „historisch günstigen Zahlen“ des Vorjahres. Da waren im Bezirk Witten 1171 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Ähnlich die Entwicklung im gesamten EN-Kreis: Die Zahl der Arbeitslosen ging im November um 265 auf 11.701 zurück, die Quote um 0,1 Punkte auf 6,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie mit 2463 Erwerbslosen weniger bei nur 5,4 Prozent.

Trotzdem zieht die Arbeitsagentur eine halbwegs positive Bilanz. „Der zweite Lockdown im November ist auf dem EN-Arbeitsmarkt weniger zu spüren als gedacht. Die saisonale Belebung war stärker“, sagt Chefin Katja Heck – wenngleich nicht alle davon profitiert hätten.

Mit dem zweiten Lockdown zieht die Kurzarbeit in Witten und im Kreis wieder an

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193 weitere Unternehmen aus dem EN-Kreis haben Kurzarbeit für 1500 Beschäftigte angemeldet. Seit Beginn des Shutdowns gab es damit im Kreis rund 3700 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für fast 49.000 potenziell Betroffene. Tatsächlich ausgezahlt wurde das Kurzarbeitergeld im Juni an 1560 Betriebe und 19.000 Arbeitnehmer, dem Monat, für den die letzte Abrechnung vorliegt.

Von zwar späten, aber guten Aussichten spricht die Agenturchefin am Ausbildungsmarkt . „Noch nie haben die Unternehmen im November so viele Stellen für sofort gemeldet“, sagt Heck. Im EN-Kreis waren es 273. Davon sind noch fast 100 unbesetzt.

Firmen im Geschäftsstellenbezirk Witten melden etwas mehr Stellen als im Oktober

Der Kräftebedarf der Firmen liegt auf Vormonatsniveau. Für den Bezirk Witten wurden mit 184 Stellen sogar 15 mehr als im Oktober gemeldet, aber 28 weniger als im Vorjahr. Personalverleiher haben kreisweit nach wie vor den größten Bedarf (163, + 56). Es folgten das verarbeitende Gewerbe (48), der Handel (46), das Gesundheitswesen (36), das Baugewerbe (18) und die öffentliche Verwaltung (15).

Fazit der Arbeitsagentur: Der Herbstaufschwung trägt weiter, wenngleich die Arbeitslosenzahlen wegen Corona auf einem deutlich höheren Niveau bleiben als im Vorjahr. Geschäftsführerin Katja Heck appelliert an Betroffene, die Wochen dafür zu nutzen, um sich für die Zeit nach dem Lockdown fit zu machen. „Nie waren die Unterstützungsmöglichkeiten für Qualifizierung so gut wie im Moment.“

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