Witten. Künstler wie Marcos Schlüter oder Volker Rosin treten beim Streaming-Programm „Tanz-Kultur“ auf – dahinter steckt ein Tanzschullehrer aus Witten.

Seit Anfang November ist es wieder deutlich ruhiger geworden in den Räumen der Tanzschule Feldmann-Hartmann an der Bachstraße. Durch den „Lockdown light“ liegt der reguläre Betrieb mit Paarkursen, Hip-Hop- oder Breakdance-Stunden vorerst wieder auf Eis. Doch Betreiber Peter Hartmann und sein Team lassen sich dadurch nicht vollends aus dem Takt bringen. Mit dem Projekt „Tanz-Kultur“ streben bundesweit zahlreiche Tanzschule noch mehr Nähe zu ihren Kunden an.

„Wir haben die erste Krise zu Beginn des Jahres schon gemeinsam bestritten“, sagt Tanzlehrer Peter Hartmann rückblickend. Dass man die Möglichkeiten des Internets auch für den täglichen Tanzschul-Alltag nutzt, ist daher nichts Neues. Insgesamt 25 Livestream-Stunden pro Woche bietet Hartmann mit seinen Tanzkursen an - und die Resonanz ist absolut positiv. Warum also nicht noch einen Schritt weiter gehen und mal ein neues Projekt anstoßen?

Wittener Smuthaus-Köchin bereitet Ruhrpott-Tapas zu

Das dachten sich 14 Tanzschulen aus Nordrhein-Westfalen, die für die Monate November ihre guten Kontakte im Bereich der Kultur nutzen und ihren Kunden so ein interessantes, zusätzliches Angebot unterbreiten. Und so treten in einer Tanzschule in Unna (dort sind die technischen Möglichkeiten am besten) diverse Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen vor die Internet-Kameras. Darunter sind Sänger, Magier oder Comedians, aber auch eine Mitmach-Aktion wie „Live-Cooking“ gehörte bereits zum Angebot. „ Kristina Kersting vom Wittener Smuthaus war da und hat „Ruhrpott-Tapas“ zubereitet. Ich denke, das kam gut an“, sagt Peter Hartmann. Insgesamt elf Online-Veranstaltungen im November gehören zum Angebot, im Dezember geht es munter weiter.

105 Tanzschulen aus Deutschland machen mit

„Jeder von uns Tanzschul-Betreibern kennt doch einige Künstler, dieses Netzwerk haben wir jetzt für die Tanz-Kultur genutzt“, so der Wittener. Als man damit begann und die ersten Planungen konkret wurden, „haben wir das Ganze binnen 14 Tagen quasi aus dem Boden gestampft“, so Hartmann. Das Projekt lief so gut an und machte dermaßen schnell die Runde, dass sich inzwischen 105 Tanzschulen aus dem gesamten Bundesgebiet daran beteiligen.

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Peter Hartmann betreibt die Wittener Tanzschule Feldmann-Hartmann und organisiert das Programm.
Peter Hartmann betreibt die Wittener Tanzschule Feldmann-Hartmann und organisiert das Programm. © Biene Hagel / FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Die Tanz-Kultur verstehe sich auch als solidarischer Unterstützer der Künstler und der Veranstaltungsbranche. Für viele der engagierten Acts sei der Auftritt in den Streams eine der wenigen Auftrittsmöglichkeiten in dieser wegen Corona schwierigen Zeit.

Kindermusiker herrH erreichte 2900 Seitenaufrufe

Am Freitag (27. November) wird der Kölner Comedian Marcos Schlüter auftreten, der Samstag (28. November) ist für Autorin Martina Straten reserviert. „Sie wird aus ihrem Bestseller ,Blutmarichen’ vorlesen - das ist ein Thriller, in dem es auch ums Tanzen geht“, so Hartmann. Jeweils sonntags gebe es bei der Tanz-Kultur zudem auch ein spezielles Kinderprogramm. Für den Dezember haben sich bereits weitere namhafte Künstler angesagt. Bislang sind die 2900 Seitenaufrufe, die unlängst der mit Kindermusik bekannt gewordene „herrH“ bei der Tanz-Kultur erreichte, der Bestwert im Netz. Alle Infos: www.ts-hartmann.de.

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