Witten. Wittener Kitas kämpfen mit der Corona-Lage. Nicht überall kann der Regelbetrieb aufrecht erhalten werden. Mit Sorge blickt man auf den Winter.

In der Kita Helfkamp in Witten herrscht seit rund vier Wochen ein eingeschränkter Regelbetrieb. Die Eltern sind sauer. In anderen städtischen Einrichtungen läuft die Betreuung derzeit im verabredeten Umfang. Doch die Situation könne sich schnell ändern, heißt es vom Jugendamt.

Denn derzeit fallen auch durch „normale“ Erkrankungen immer wieder Erzieherinnen aus. Diese müssen – ebenso wie es bei den betreuten Kindern der Fall ist– bei Anzeichen von Erkältung, Fieber oder Husten abklären, ob eine harmlose Erkältungskrankheit oder eine Covid-19-Infektion vorliegt. In de Regel werden Angestellte momentan für eine Woche krankgeschrieben, um alle Symptome abzuklären. So kämen weitere Personalausfälle zustande, so das Jugendamt.

Das gleiche trifft auch auf andere Träger zu. Der Krankenstand ist überall hoch, immer wieder müssen Erzieherinnen auch in Quarantäne oder sich um erkrankte Familienmitglieder kümmern.

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Für die Träger ist es eine schwierige Situation . „Es ist ein Spagat zwischen kontinuierlicher Betreuung und Infektionsschutz“, sagt etwa Heike Wallis-van der Heide, bei der Awo im EN-Kreis zuständig für den Bereich Kinder und Familie. Bislang können in den Kindergärten der Arbeiterwohlfahrt aber die normalen Betreuungszeiten noch eingehalten werden.

Situation an den Wittener Kitas kann sich täglich ändern

Das sei aber nur eine Momentaufnahme. „Ich schließe nicht aus, dass wir in den kommenden Wochen ,kreativ’ reagieren werden müssen“, so Wallis-van der Heide. Dazu sei die aktuelle Lage einfach zu dynamisch, der Krankenstand zu hoch. Man versuche, die Kita-Gruppen so weit es gehe zu trennen.

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Auch habe man die Betreuungszeiten „komprimiert“, sprich den Spätdienst gestrichen. „Wir versuchen immer individuelle Lösungen zu finden, zu schauen, wie der Bedarf der Eltern in der jeweiligen Einrichtung ist.“

Auch bei der Awo sind Stellen unbesetzt

Auch bei der Awo sind nicht alle Stellen besetzt. „Wir sind dringend auf der Suche“, so die Bereichsleiterin. Sieben Stellen sind derzeit in den Wittener Awo-Kitas offen. Dabei handele es sich aber nicht um reguläre Erzieherjobs, sondern um Krankheits- und Schwangerschaftsvertretungen oder Springerstellen.

Pfarrerin Birgit Crone (links) ist die theologische Geschäftsführerin des Evangelischen Kindergartenverbunds Hattingen-Witten (ehemals Trägerverbund Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten). Neben ihr die kaufmännische Geschäftsführung, Angelika Arend.
Pfarrerin Birgit Crone (links) ist die theologische Geschäftsführerin des Evangelischen Kindergartenverbunds Hattingen-Witten (ehemals Trägerverbund Evangelischer Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten). Neben ihr die kaufmännische Geschäftsführung, Angelika Arend. © Kirchenkreis | Kirchenkreis

Etwas anders sieht die Lage beim Evangelischen Kindergartenverbund Hattingen-Witten aus. Dies zwölf Kitas in Witten mussten und müssen immer wieder ihre Betreuungszeiten einschränken oder sogar zum Notbetrieb zurückkehren. „Wir müssen eigentlich immer tagesaktuell schauen, was möglich ist“, sagt Geschäftsführerin Birgit Crone.

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Das sei für alle Beteiligten anstrengend und keine angenehme Situation. „Aber wenn das nötige Personal nicht da ist, können wir nichts anderes machen.“ Es sei derzeit „sehr anstrengend“ den Betrieb am Laufen zu halten.

Mit Sorge blickt die Pfarrerin daher auf die kommenden Wintermonate. „Die Leichtigkeit des Sommers haben wir schon längst hinter uns gelassen“, so Crone. Gerade auch, weil sich immer wieder Kinder und Erzieherinnen infizieren . „Und man weiß ja nie, wie die Krankheit verläuft.“ So ist der Markus Kindergarten in Stockum derzeit wegen mehrerer Covid-Fälle komplett geschlossen.

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